Von: luk
Kurzras – Der Schnalstaler Gletscher wartet mit einer neuen Attraktion auf. Oberhalb der Bergstation der Gletscherbahn wurde auf der 3.251 Meter hohen Grawand Spitze eine Aussichtsplattform errichtet. Die Installation ist in wenigen Minuten sicher und bequem erreichbar. Dort genießen Besucher einen einmaligen Rundblick über die Welt der Dreitausender. Das aus braun-rötlichem Corten-Stahl errichtete Bauwerk wurde heute feierlich eröffnet.
Die geladenen Gäste wurden am Fuße der Plattform vom Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen, Thomas Stecher, willkommen geheißen. Die Glückwünsche der Landesverwaltung überbrachte Landeshauptmann-Stellvertreter Arnold Schuler. Nach der Segnung durch den Meraner Diakon Walter Depaoli erzählte der Bozner Architekt Andreas Profanter von seinen Überlegungen bei der Planung der Plattform, die mit eine der höchsten in ganz Europa ist. Auf die 70 Quadratmeter große Fläche wurde eine Scharte aufgesetzt, die den Blick der Besucher gezielt auf den nahegelegenen Similaun richtet, zu dessen Füßen 1991 die wohl berühmteste Gletschermumie der Welt entdeckt worden war. Deshalb wurde die Plattform auch nach dem Mann aus dem Eis benannt: „Iceman Ötzi Peak 3.251 m“.
Unter der technisch-statischen Regie von Ing. Markus Pescollderungg aus Bruneck und mit Unterstützung der Helikopter-Firma Air Service aus Sterzing erbaute die auf derlei Herausforderungen spezialisierte Passeirer Firma Metallbau Gufler die Plattform und realisierte den sicheren Zustieg. Dieser ist dem Gelände perfekt angepasst. Den gelungenen Einstieg zum Aufstieg gestalteten die Zimmerei Weiss aus St. Felix und die Firma Eurobeton aus Schenna. Auf der Plattform selbst wurden auch zwei spezielle Fernrohre des Bozner Unternehmens Geo Marketing angebracht, welche die Gipfel der Dreitausender im weiten Umfeld nicht nur gut sichtbar machen, ohne sie zu vergrößern, sondern auch lesbar, also jeweils mit Namen beschreiben. Das verschafft selbst Ortsunkundigen ein ganz besonderes Gipfel-Erlebnis. Die Viscope-Geräte funktionieren ohne Strom und sind kostenlos nutzbar.
Michl Ebner, Präsident der Schnalstaler Gletscherbahnen, erklärte, dass der Betrieb nach dem Ende des Sommerskilaufs vor acht Jahren am Gletscher einen neuen Anziehungspunkt schaffen wollte. Der bisherige Steig auf die Grawand Spitze war vor allem für unerfahrene Besucher schwierig. So aber könne man allen Gästen der Gletscherbahn eine einmalige Gipfel-Erfahrung bieten mit einem grandiosen Ausblick von 3.251 Metern Meereshöhe. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch; die Zahl der Gäste soll in den Sommermonaten deutlich ansteigen. Michl Ebner dankte der Gemeinde Schnals und dem Land für die Zusammenarbeit sowie den Projektanten und Arbeitern der beteiligten Unternehmen und den Mitarbeitern der Schnalstaler Gletscherbahn, allen voran Ing. Dario Ansaloni und Betriebsleiter Philipp Kofler. Anschließend an die Segnung durch Diakon Depaoli und den Grußworten fand im Gletscher-Hotel Grawand die Eröffnungsfeier statt.