Neues Projekt „FLOW“

Plattform Land blick auf erfolgreiches Jahr

Donnerstag, 18. Juni 2020 | 17:18 Uhr

Von: bba

Bozen – Vier Projekte, davon drei neue, zwei Mitgliederversammlungen und jeweils eine Tagung zum generationenübergreifenden Wohnen sowie zu den Ansprüchen der Jugend an das Leben auf dem Land: Die Plattform Land hat auf ihrer Mitgliederversammlung ein positives Fazit gezogen und auf eine umfangreiche Tätigkeit zurückgeblickt. Neuer und alter Präsident ist Andreas Schatzer, sein Stellvertreter ist Leo Tiefenthaler.

Ein intelligentes Flächenmanagement und der Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes sind die Schwerpunkte der Plattform Land, der neben dem Südtiroler Bauernbund und dem Südtiroler Gemeindenverband, das Land Südtirol, die Handelskammer sowie Wirtschafts-, Sozial- und weitere Verbände – insgesamt 15 Mitglieder – angehören.

Neu gestartet ist im letzten Jahr das Projekt „FLOW“, das die Stärkung der lokalen Kreisläufe am Beispiel des Vinschgaus zum Inhalt hat. Unter anderem wurden zwei Gerichte mit Zutaten aus dem Vinschgau kreiert. Im Rahmen von „FLOW“ wird weiters eine „Genderstudie“ zu den Bleibe- bzw. Abwanderungsmotiven von Frauen und Männern durchgeführt. Die Befragung von dreißig ausgewählten Personen ist fast abgeschlossen, im Sommer folgen die Experteninterviews.

Ebenfalls neu ist das Projekt „Impuls4Action“, das die nachhaltige Entwicklung mittels eines Online-Werkzeugkastens in den Bereichen „Wassermanagement, Innenentwicklung und Moorschutz“ unterstützt. Dazu findet ein Experten-Webinar statt. „Besonders der Klimawandel erfordert Initiativen und maßgeschneiderte Instrumente zum Flächenschutz, zum Wassermanagement und zur Entwicklung grüner Infrastrukturen“, erklärte Präsident Andreas Schatzer.

Mit dem Projekt „SHELTER“ untersucht die Plattform Land die Förderung und die Folgekosten der Innenentwicklung in den Gemeinden. Zudem läuft eine Studie, die die Förderungen der Innenentwicklung im Interreg-Gebiet vergleicht.

Weitergeführt wurde das Projekt „Leerstandsmanagement“. Mittlerweile betreut die Plattform Land 13 Gemeinden bei der Leerstandserhebung. „Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, diese wieder zu nutzen, anstatt neue freie Flächen zu verbauen“, so Schatzer.

Zudem hat die Plattform Land vorgeschlagen, Sanierungsberatungen zu fördern sowie neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser oder das Co-housing zu forcieren. Das sollte im neuen Wohnbauförderungsgesetz berücksichtigt werden. Außerdem könnten leerstehende Wohnungen wieder leichter vermietet werden, indem eine öffentliche Gesellschaft die Mietzahlungen garantiert und für Schäden durch den Mieter haftet, ähnlich dem Modell „Sicher vermieten“ in Vorarlberg.

Ein Schwerpunkt im letzten Jahr war auch das Co-working. So hat die Plattform Land eine bessere Unterstützung dieser modernen Form des Arbeitens gefordert, etwa durch einen Landeszuschuss für die laufenden Kosten und für die Ausstattung. „Zudem sollen Gründer- und Innovationszentren im ländlichen Raum längerfristig gefördert werden, damit diese dauerhaft einen Beitrag für die Entwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft leisten können, wie etwa beim geplanten Technologiepark in Bruneck oder bei der BASIS in Schlanders“, sagte Plattform-Land-Geschäftsführer Ulrich Höllrigl.

Außerdem betont die Plattform Land den Stellenwert der lokalen Kreisläufe. „Sie sollten verstärkt bei der Vergabe berücksichtigt werden, damit auch einheimische Produzenten und Unternehmen die Chance haben, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen“, forderte Leo Tiefenthaler.

Aus aktuellem Anlass findet am 24. Juni eine Onlinediskussion zum Thema „Familie & Beruf in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling“ statt. Im Herbst widmet sich die Plattform Land auf der Jahrestagung der „Nachhaltigkeit im ländlichen Raum“.

Auf der Mitgliederversammlung wurde jüngst ein neuer Vereinsausschuss gewählt. Ihm gehören der Präsident der Handelskammer Michl Ebner, der Präsident des Gemeindenverbands Andreas Schatzer, Landesrat Arnold Schuler, der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler sowie der Präsident von CoopBund Heini Grandi an.

Präsident bleibt auch für die nächsten drei Jahre Andreas Schatzer, sein Stellvertreter wird wieder Leo Tiefenthaler sein. „Wir haben in der abgelaufenen Amtsperiode viele neue Initiativen gestartet. In den nächsten drei Jahren möchten wir diese weiterführen und gleichzeitig neue initiieren. Es gibt noch viel zu tun, um die Attraktivität des ländlichen Raumes zu steigern und den Flächenverbrauch zu reduzieren“, sagte Schatzer auf der ersten Ausschusssitzung.

 

 

 

 

Bezirk: Bozen