Von: mk
Bozen – Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) liefert einen Überblick über die Konsumgüter und Dienstleistungen in Südtirol im Juli 2024. Preiserhöhungen gab es hauptsächlich in der Kategorie Lebensmittel (+3,6 Prozent im Vergleich zu Juni 2024 und +3,3 Prozent im Vergleich zu Juli 2023), während der Bereich Obst und Gemüse eine Abnahme verzeichnete (-3,8 Prozent gegenüber Juni 2024 und -0,9 Prozent gegenüber Juli 2023). Der Durchschnittspreis der Dienstleistungen gehört weiterhin zu den niedrigsten in Italien.
Der Analysezeitraum erstreckt sich von Jänner 2022 bis Juli 2024. In den letzten Jahren ist ein starker Preisanstieg in der Kategorie Lebensmittel zu beobachten. Insbesondere Grundnahrungsmittel wie Milch und Olivenöl steigen jeweils von 1,14 Euro im Jänner 2022 auf 1,49 Euro im Juli 2024 und von 5,98 Euro auf 11,74 Euro im selben Zeitraum. Diese Dynamik spiegelt die zunehmende Inflation und die Erhöhung der Produktions- und Vertriebspreise wider.
Obst und Gemüse unterliegen hingegen größeren Schwankungen. Ein Beispiel ist der Preis der Piccadilly-Sauce-Tomaten, der von ca. vier Euro im Jahr 2022 auf über fünf Euro im Jahr 2023 steigt und Mitte 2024 wieder unter die Vier-Euro-Grenze fällt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die Saisonabhängigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugnisse: In den Sommermonaten steigen die angebotenen Mengen, sodass die Preise fallen.
Preiszunahmen wurden auch für einige alltägliche Dienstleistungen verzeichnet, etwa für den Espresso im Café, der von 1,23 Euro im Jänner 2022 auf 1,37 im Juli 2024 steigt. In der Kategorie Körperpflege und Haushaltswaren sank hingegen der Preis von Alltagsprodukten wie Zahnpasta von über vier Euro im Jahr 2023 auf rund drei Euro zu Beginn 2024, um dann wieder leicht zu steigen.
Entgegengesetzte Tendenzen
Im Juli 2024 verzeichnet die Kategorie Lebensmittel die bedeutendste Zunahme mit +3,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Eine leichte Zunahme um 1,0 Prozent wird auch in den Bereichen Körperpflege und Haushaltswaren, Energieprodukte und Dienstleistungen beobachtet. Die durchschnittlichen Preise in den Kategorien Fischprodukte und Obst und Gemüse sinken hingegen im Vergleich zu Juni 2024 jeweils um 4,1 und 3,8 Prozent aufgrund der natürlichen Mengenschwankungen. Die höheren Mengen an frischen Produkten im Sommer und das Klima wirken sich zusätzlich auf die Produktion und die Gesamtmengen aus.
Verschiedene Szenarien im selben Monat: Konsumentwicklung im Laufe eines Jahres
m Juli 2024 verzeichnen die Durchschnittspreise im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres eine entgegengesetzte Entwicklung und stärkere Veränderungen. So melden die Produkte im Bereich Körperpflege und Haushaltswaren eine Abnahme um 5,9 Prozent und die Energieprodukte um 0,7 Prozent. Obst und Gemüse erfahren hingegen auf Jahresbasis (-0,9 Prozent) eine geringere Reduzierung als im Vergleich zu Juni 2024 (-3,8 Prozent). Die Preise der Lebensmittel steigen über das Jahr nur mäßig um 3,3 Prozent, die Fischprodukte hingegen um 6,6 Prozent und zeigen somit eine Trendumkehr. Auch die Kategorie der Dienstleistungen verzeichnet im Vergleich zu Juli 2023 eine bedeutende Zunahme um 4,5 Prozent.
Dienstleistungen: Südtirol gehört zu Provinzen mit tiefstem Durchschnittspreis
Trotz der Steigerung im Vergleich zum Vormonat (1,2 Prozent) und zum Vorjahr (4,5 Prozent) reiht sich Südtirol auch im Juli 2024 unter die italienischen Provinzen mit den niedrigsten Durchschnittspreisen in der Kategorie Dienstleistungen.
Seit letztem Jahr ist eine gewisse Stabilität im Energiesektor und im Bereich Körperpflege und Haushaltswaren mit geringeren Durchschnittswerten als in anderen Gebieten zu beobachten. Vor allem in den Provinzen im Nordwesten und in Mittelitalien ist der Preisanstieg ausgeprägter. Allerdings liegt Südtirol in den Bereichen Lebensmittel, Obst und Gemüse und Fischprodukte im oberen Preisbereich.
Schwerpunkt öffentlicher Stadtverkehr
Trotz der allgemein steigenden Preise der Dienstleistungen in den letzten Jahren sticht Bozen mit einer Preissparte hervor, die seit Anfang 2022 unverändert geblieben ist. Die Rede ist vom Preis der Fahrkarten des öffentlichen Stadtverkehrs. Mit Einzelfahrten um 1,50 Euro gehört Bozen zu den Gebieten mit den billigsten Fahrpreisen. In anderen Städten kam es hingegen zu Teuerungen.
Auf Staatsebene beläuft sich 2024 der Durchschnittspreis einer Fahrkarte im Stadtverkehr auf 1,68 Euro. Die norditalienischen Regionen, mit Venedig, Mailand und Genua an der Spitze, weisen die höchsten Tarife auf, der Süden hingegen die niedrigsten.
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