Von: luk
St. Martin in Thurn – Ein qualitativ hochwertiges Essen, das gut schmeckt und nachhaltig ist: Um dieses Ziel zu erreichen, startet die Kindergartendirektion der ladinischen Täler ein Projekt zur Erstellung eines Leitfadens mit dem Titel “Gesund, gut und nachhaltig essen im Kindergarten” als verbindliche Grundlage zur Umsetzung eines vollwertigen und nachhaltigen Verpflegungsangebots. Denn wenn Essen die oben genannten Kriterien erfüllt, ist es eine wichtige Grundlage für die Gesundheit eines Kindes und für seine geistige und körperliche Entwicklung, ist die Kindergartendirektion der ladinischen Täler überzeugt: Was Kinder im Kindergarten essen und trinken, prägt spätere Verhaltensmuster und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ernährungsbildung.
Verbindliche Grundlage für gesunde Ernährung schaffen
Die Inhalte des Projektes haben heute der ladinische Landesrat Daniel Alfreider, die Direktorin der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion Edith Ploner, die zuständige Inspektorin Elisabeth Baur, die Direktorin der ladinischen Kindergärten Hannelore Insam und die Ernährungswissenschaftlerin Iv onne Daurú in St. Martin in Thurn vorgestellt.
Daurú bezog sich auf die Ergebnisse einer jungen Umfrage, die zeigt, wie wichtig eine gesunde Ernährung sei es für die Eltern als auch für die Kinder ist. Einen besonderen Stellenwert für die Befragten habe demnach der Einkauf von lokalen und biologischen Produkten. Den Fragebogen hatten 284 Befragte aus den Familien der eingeschriebenen Kinder und 50 pädagogische Fachkräfte der Kindergärten ausgefüllt.
Regionale Kreisläufe fördern
Die Anregung zur Erstellung des Leitfadens lieferte der ladinische Landesrat Alfreider, der den Aspekt einer gesunden und nachhaltigen Essenskultur in den ladinischen Kindergärten und Schulen als eine der zentralen Zielsetzungen für die kommenden Jahre definierte: “Besonders wertvoll ist dabei auch, dass die Kinder einen Einblick in die Herstellung der Lebensmittel bekommen und die Regionalität der Produkte wertschätzen.” Daher sei es auch wichtig, die Ausschreibungen so zu gestalten, dass der Einkauf von lokalen Produkten vereinfacht wird. Bauernhöfe, lokale Unternehmen, Lebensmittelgeschäfte seien wichtige Akteure eines regionalen nachhaltigen Kreislaufes: “Sie sind bei der Verpflegung der Kindergärten und Schulen wichtige Partner”, sagt der Landesrat. Auch die Mitarbeit mit den Gemeinden sei hier sehr wichtig.
Praxistaugliche Qualitätskriterien erarbeiten
Die Direktorin der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion Edith Ploner verwies auf die Qualitätsstandards bei der Erarbeitung des Leitfadens: “Sie beinhalten wissenschaftlich gesicherte und praxistaugliche Qualitätskrite rien, welche die optimale Lebensmittelauswahl im Einkauf im Hinblick auf die Regionalität, die Vollwertigkeit und die Saisonalität der Produkte umfassen.” Weitere Nachhaltigkeitsaspekte sind laut Ploner der “Faire Handel” und die Vermeidung von Fertigprodukten. Weiters werden im Projekt diese Themen analysiert: eine nährstoffschonende und nachhaltige Zubereitung, eine kindgerechte Speisenausgabe und die Präsentation der Speisen, das Essensambiente, die Mahlzeitengestaltung, das Erhöhen des Bewusstseins für eine gesunde und nachhaltige Ernährung sowie die Hilfestellung für die Ausschreibung von Lebensmitteleinkäufen.
Hannelore Insam, Direktorin der ladinischen Kindergärten erklärte: “Der Leitfaden soll eine praxisorientierte Hilfestellung für Köchinnen und Köche, für die Gemeinden sowie für die pädagogischen Fachkräfte in der alltäglichen Umsetzung der Verpflegung sein. Die Inhalte des Leitfadens werden sich auf die Verpflegung von Kindern im Kindergarten, im Alter von zwei bis sechs Jahren beziehen.” Eine von der Ernährungswissenschaftlerin Daurú koordinierte Arbeitsgruppe mit Fachpersonen der Bereiche Ernährung, Kochen und Pädagogik sowie mit Vertretern der Gemeinden wird die Qualitätskriterien für dieses Projekt ausarbeiten. Am Ende des Kindergartenjahres wird der Leitfaden offiziell vorgestellt und den Nutzern übergeben.
Bei dieser Gelegenheit übergab Landesrat Alfreider allen Köchinnen und Köchen der Ladinischen Kindergärten jeweils eine Getreidemühle für das Zubereiten der Speisen für die Kinder.