Putin baut die Wirtschaft um

Putin orientiert die Wirtschaft um

Freitag, 07. Juni 2024 | 17:53 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin will sein Land wirtschaftlich zunehmend unabhängiger vom Westen machen. Russland müsse seine Importe verringern, im Handelsverkehr verstärkt nichtwestliche Währungen nutzen und die inländischen Finanzmärkte deutlich ausweiten, sagte Putin am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

Allein mit dem Nahen Osten habe sich das Handelsvolumen verdoppelt. Rund drei Viertel des Außenhandels würden heute mit Russland freundlich gesonnenen Staaten abgewickelt, sagte Putin. Seit vom Westen verfügten Handelsverboten in vielen Bereichen hat sich Russland vor allem nach China wirtschaftlich orientiert, aber auch nach Indien, Afrika und Lateinamerika.

Russland wird nach Putins Worten versuchen, den Anteil der in den Währungen der BRICS-Länder abgewickelten Transaktionen zu erhöhen. Zur Gruppe der großen Schwellenländer gehören Staaten wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). “Letztes Jahr hat sich der Anteil der Zahlungen für russische Exporte in den sogenannten ‘toxischen’ Währungen unfreundlicher Staaten halbiert”, sagte Putin in wiederholter Anspielung auf zumeist westliche Länder, die Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt haben. “Der Anteil des Rubels an Export- und Importtransaktionen wächst – er nähert sich heute 40 Prozent”, betonte Putin.

Putin warb bei einer Rede vor Hunderten Gästen um einen Ausbau der Zusammenarbeit beim Technologie-Transfer an und kündigte für Investoren aus dem Ausland interessante Wachstumsperspektiven an. Der russische Präsident sagte zudem, dass die Entwicklung eines von den USA unabhängigen Zahlungssystems weitergehe. Das System müsse unabhängig sein von politischem Druck, um Zahlungen zwischen Staaten abzuwickeln. Russland ist selbst vom westlichen System weitgehend ausgeschlossen und hat ein eigenes Kreditkartensystem entwickelt

Russland müsse seine Importe reduzieren, indem es eine wettbewerbsfähige Produktion aufbaue und die Investitionen in Anlagevermögen bis 2030 um 60 Prozent erhöhe, erklärte Putin. Er fügte hinzu, der Wert des russischen Aktienmarktes sollte sich bis Ende des Jahrzehnts verdoppeln und dann zwei Drittel der russischen Wirtschaftskraft ausmachen. Das Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit trotz der Sanktionen des Westens. Die Regierung in Moskau rechnet für 2024 mit 2,8 Prozent Wachstum. Im vorigen Jahr ging es mit 3,6 Prozent sogar stärker bergauf als in den USA oder in der Europäischen Union.

Der Aufschwung wurde durch kriegsbedingt hohe Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit begünstigt. Ökonomen argumentieren jedoch, dass das Wachstum auf staatlich finanzierter Waffen- und Munitionsproduktion beruht. Darunter verbergen sich demnach Probleme, die einem besseren Lebensstandard der Bevölkerung im Wege stehen.

Schon zu Beginn des Wirtschaftsforums, das seit Mittwoch läuft und an diesem Samstag endet, betonten russische Politiker und Unternehmer, dass sich das Land auf einen langen militärischen Konflikt einstelle. Die Kriegswirtschaft könne die Ökonomie der Atommacht nun über Jahre prägen, hieß es bei Veranstaltungen des Forums.

Kommentare

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10 Kommentare auf "Putin orientiert die Wirtschaft um"


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N. G.
N. G.
Kinig
28 Tage 8 h

Den wenigsten ist bekannt auf welchen Goldreseven Russland sitzt. Gold hat immens an Wert gewonnen und sie haben weltweit in den letzten Jahren am meisten gehörtet.
Nur mal so zum nachdenken.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
27 Tage 16 h

N.G. holtet wieder Märchenstunde in Zeiten vo Google wer die meisten Goldbestände hortet… 😉

Oracle
Oracle
Kinig
27 Tage 15 h

..Gold kann man nicht essen bzw. kann im Körper verwertet werden und ist als Rohstoff für Maschinen auch nicht geeignet. Es hat solange einen Wert, bis jemand dafür zahlt und das kann sich sehr schnell ändern…

@
@
Kinig
27 Tage 13 h

@NG
Solange Italien mehr Währungsreserven in Gold hat als Russland, mache ich mir keine Sorgen 😜
USA. 8133,5. 69,7,%
Deutschland. 3352,6. 69,0 %
IWF. 2814,0. k. A.
Italien. 2451,8. 66,0 %
Frankreich. 2437,0. 66,8 %
Russland. 2329,6. 26,2 %
China. 2245,3. 4,3 %
Wenn du aber die Reserven meinst, die noch zu fördern sind, dann ist Russland mit knapp 7000t vorne dran, denn weltweit rechnet man mit nur noch ca. 50.000t Reserven und die könnten in etwa 16 bis 18 Jahren erschöpft sein.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
27 Tage 13 h

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Goldreserve#:~:text=Die%20weltgr%C3%B6%C3%9Ften%20Best%C3%A4nde%20des%20Edelmetalls,Achtel%20seiner%20Reserven%2C%20zu%20trennen. Deswegen verliert Russlond… Nit wegen die Goldreserven sondern wegen dor Dummheit seiner Unhänger. 😉

N. G.
N. G.
Kinig
27 Tage 13 h

@Goennenihrwichtigtuer Tja, man müsste verstehen was ich damit sage um es zu kritisieren. Grins
Hast du nicht, denn ich schreibe deutlich davon, was in den letzten Jahren passiert ist und NICHT dass sie am meisten haben.
LESEN LERNEN!

N. G.
N. G.
Kinig
27 Tage 11 h

@@ Lustig, was steht in meinem Kommentar genau? Auch dir empfehle ich ihn nochmal zu lesen. Denn ich hab nicht von den MEISTEN Reserven gesprochrn sondern wer in den letzten Jahren am meisten angehäuft hat.
Googeln kann ich selbst. Ich recherchiere tatsächlich meine Komentare bevor ich sie poste. Grins

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
28 Tage 9 h

“freundlich gesonnene Staaten”

Mal sehen, wie lange er China als freundlich gesonnen mit Russland empfindet!

N. G.
N. G.
Kinig
27 Tage 19 h

Nun, solange Rohstoffe günstig fließen werden sie “Freunde” sein. Die werden lange fließen. Da mach dir mal nichts vor.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
27 Tage 6 h

@N.G. Lesen, verstehen und nichts hineininterpretieren!

Aber ich schreibe es noch einmal für dich, mit dem Wesentlichen in Großschrift!

Mal sehen, wie lange ER (PUTIN) China als freundlich gesonnen mit Russland EMPFINDET!

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