Von: apa
Die Russland-Tochter der Raiffeisen Bank International hat am Mittwochvormittag überraschend verkündet, ab dem 10. Juni 2024 keine ausgehenden Überweisungen in Dollar mehr durchzuführen. Die Maßnahme, die alle Kunden der Bank betrifft, wird mit veränderten Anforderungen von für Dollarüberweisungen verantwortlichen Korrespondenzbanken begründet. “Leider können wir das nicht beeinflussen”, hieß es in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung.
Kunden von Raiffeisen Russland hätten nur noch bis zum 7. Juni Zeit, Dollarüberweisungen in Auftrag zu geben, informierte die Bank. Eingehende Überweisungen in Dollar sowie Überweisungen in anderen Fremdwährungen seien nicht betroffen.
Die Sperre von ausgehenden Dollarüberweisungen ist eine der einschneidendsten Maßnahmen im internationalen Bankgeschäft, die die russische RBI-Tochter seit Beginn von Russlands Angriff gegen die Ukraine gesetzt hat. In den vergangenen zwei Jahren waren wiederholt die Konditionen für derartige Überweisungen verschärft waren, sie waren aber stets möglich geblieben. Zuletzt hatte der Druck der USA auf in Russland tätige Banken jedoch deutlich zugenommen. “Wir sehen uns potenziell eine Verschärfung unserer Sanktionen gegen Banken an, die in Russland Geschäfte machen”, hatte US-Finanzministerium Janet Yellen erst am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt.