Von: apa
In den geplanten Erwerb des Strabag-Anteils des russischen Oligarchen Oleg Deripaska durch die Raiffeisen Bank International (RBI) dürfte Bewegung kommen. Einem “Presse”-Artikel vom Donnerstag zufolge müssen diese Woche RBI-Vertreter zu diesem Thema in Washington beim Finanzministerium und der Sanktionsbehörde (OFAC) vorstellig werden. Die RBI verwies gegenüber der APA lediglich auf einen “regelmäßigen Austausch” zum Thema Sanktionen.
RBI will durch den Erwerb des 27,8-prozentigen Anteils an dem Baukonzern Strabag, den der auf der Sanktionsliste stehende Deripaska zum Verkauf gestellt hat, ihre in Russland erwirtschafteten Gewinne nach Österreich holen. Das wäre allerdings nur über einige Umwege möglich, so müsste Deripaska seinen Anteil zunächst an die russische Aktiengesellschaft Iliadis JSC übertragen, damit die Raiffeisen Russland diese erwerben kann, ohne Sanktionen zu brechen. Danach könnte die Raiffeisen Russland die Anteile in Form einer Sachdividende an die RBO übertragen, so die Idee der Bank.
Laut “Presse”-Informationen gab Russland bereits grünes Licht für das Vorhaben. Die Freigabe der USA sei zwar nicht nötig, aber aufgrund der US-Macht im Dollar-Verkehr traue sich kaum jemand auf die Zustimmung zu verzichten, hieß es weiter. Grundlegend ist die Bank an die europäischen Sanktionen gebunden.
Im Zentrum des Treffens in den USA soll dem Bericht zufolge nun die Rolle Deripaskas in dem Deal stehen. Es gehe um die Frage, wie viel er dabei verdient und wie viel schlussendlich bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin landet. Die RBI sei bereit, 1,5 Mrd. Euro für insgesamt 28.500.000 Strabag-Aktien zu bezahlen. Das wären 53 Euro je Aktie, also ein kräftiger Aufschlag zum derzeitigen Börsenkurs der Strabag-Papier (42 Euro), so die “Presse”.