Von: ao
Terlan – In einem Interview der Wirtschaftszeitung WIKU mit dem Versuchszentrum Laimburg ist die Rede von den neuen Rebsortenzüchtungen, die „mit den Mitteln der Natur“ verbessert werden sollen. Was im Artikel allerdings nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass diese Mittel der Natur eben nicht der klassischen Züchtung bzw. Kreuzung entsprechen, sondern mit gentechnischen Methoden geschehen und somit eine künstliche Veränderung des pflanzlichen Erbguts darstellen.
Bisher war von Trans-Gentechnik die Rede, wenn in die DNS einer Pflanze ein oder mehrere Gene eines anderen Organismus, etwa eines Bakteriums, eingeschleust wurden. Die neue Cis-Gentechnik funktioniert anders, das Genom der Pflanze wird verändert, um ihre Eigenschaften zu modifizieren, allerdings ohne artfremde DNS einzuschleusen, man bleibt „innerhalb der Art“, also Rebsorte mit Rebsorte. Trotzdem handelt es sich um künstliche Eingriffe mit unvorhersehbaren Risiken durch ungewollte Effekte im Erbgut. Einmal freigesetzt lässt sich ihre Verbreitung nicht mehr kontrollieren und nimmt Landwirten, Herstellern und Verbrauchern die Wahlfreiheit, gentechnikfrei zu produzieren und sich zu ernähren.
Die angestrebten Rebsortenkreuzungen mit der neuen Cis-Gentechnik sollen die autochthonen Sorten, wie etwa den Vernatsch stärken und resistenter machen; doch warum nicht gleich auf pilzwiderstandsfähige neue Sorten (PIWI) setzen und somit die Artenvielfalt auch im Weinbau fördern? Bioland, wie der gesamte Biolandbau, setzt weiterhin ausschließlich auf die natürliche Weiterentwicklung von Pflanzen und Tieren durch Züchtung.