Von: mk
Bozen – Bergsteigerlegende Reinhold Messner ist der Träger des HGV-Sterns 2021. Diese Auszeichnung hat der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) am Mittwoch, 20. Oktober, im Rahmen des HGV-forum2021 in Bozen an Reinhold Messner übergeben. „Damit ehrt der HGV eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes“, sagte HGV-Präsident Manfred Pinzger und unterstrich, dass Messner seit Jahrzehnten als Botschafter in der ganzen Welt fungiert und auch als der bekannteste Südtiroler in der Welt gilt.
„Messner hat immer wieder seine Herkunft unterstrichen und seine Liebe zum Land betont. Er hat deshalb auch immer mit wachem Auge die Entwicklung der Tourismusdestination Südtirol verfolgt und seine Ideen für eine zukunftsträchtige Ausrichtung des Hotel- und Gastgewerbes unterbreitet“, sagte Pinzger. Reinhold Messner hat in all seinen Funktionen und Tätigkeiten viel für Südtirol und die Bekanntheit Südtirols geleistet. „Deshalb ist es eine große Ehre für uns, dass wir den HGV-Stern 2021 an Reinhold Messner überreichen dürfen“, betonte der HGV-Präsident bei der Laudatio.
Reinhold Messner, der beim HGV-forum2021 aus terminlichen Gründen verhindert war, nutzte seine Videobotschaft, um auf die touristische Situation in Südtirol einzugehen. „Wir dürfen stolz sein. Wir sind in den Alpen eine der schönsten Destinationen. Nicht nur weil wir die schönsten Berge haben, sondern auch, weil wir es verstanden haben, den ländlichen Raum zu pflegen“, begann Messner sein Statement. Messner: „Es muss uns auch weiterhin bewusst bleiben, dass die Kulturlandschaft, die von ca. 2.200 Metern abwärts geht, mindestens so wichtig ist, wie die Berge darüber. Und nur in Summe ergeben die beiden Landschaften verzahnt diese großartige Ferienregion, die wir anbieten.“ Messner ging auch auf die touristische Entwicklung ein und meinte: „Es gibt Hotspots, wo wir aufpassen müssen, dass es nicht zu viel wird, oder da und dort schon zu viel geworden ist. Aber es ist nicht so, dass Südtirol überbaut ist mit touristischen Infrastrukturen und dass Südtirol unter dem sogenannten Massentourismus leidet. Das ist nicht wahr. Wir haben keinen Massentourismus, sondern ein Dutzend Hotspots. Wir müssen erzieherisch eingreifen bei unseren Gästen, die aus aller Welt herkommen, ihnen beibringen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, dass die Stille, die Ruhe, die Erhabenheit in den Bergen bleibt.“
Reinhold Messner plädierte erneut dafür, den Gästen zu erzählen, was dieses Land bedeutet. „Wir haben eine so dramatische, aber gleichzeitig auch aufregende Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Der Gast will mehr haben als nur ein schönes Zimmer, ein gutes Glas Wein, ein Blick vom Balkon und eine Wanderung. Und dieses Mehr können nur die Einheimischen erzählen, deshalb braucht es in unseren Gastbetrieben auch Einheimische, die das tun“, unterstrich Reinhold Messner in seiner Videobotschaft.