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Graun – Ein Damm wird Reschen künftig vor Lawinen, Steinschlag und Muren schützen. Die Agentur für Bevölkerungsschutz nimmt Ende Juni das vierte Baulos in Angriff.
Vor drei Jahren ließ die Gemeinde Graun einen Teilgefahrenzonenplan für das Dorf Reschen erstellen, der dringenden Handlungsbedarf aufzeigte: Fünf Gebäude liegen in der roten Gefahrenzone, 25 in der blauen, darunter ein Beherbergungsbetrieb.
„Die Gefahr geht hauptsächlich von den Lawinen aus, die von Klopairspitze abbrechen. Dazu kommen noch Muren und Steinschlag als zusätzliche Gefahrenquelle“, erklärt Julius Staffler vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Landesagentur für Bevölkerungsschutz.
Bereits in den 1990er Jahren war ein etwa 250 Meter langer Auffangdamm zum Schutz des Dorfes Reschen errichtet worden. Da sich die Siedlung im Laufe der Zeit jedoch weiter ausgedehnt hat, ergab sich die Notwendigkeit, die Gefahrensituation neu zu untersuchen und zu bewerten.
Um im Sinne dieser Neubewertung die Ortschaft Reschen vor Lawinen, Steinschlag und Muren zu schützen, errichtet das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West einen Lawinenauffangdamm aus großen Natursteinen, der insgesamt zehn und dreizehn Meter hoch und rund 580 Meter lang sein wird. Talseitig wird der Damm mit Erd- und Gesteinsmaterial, das vor Ort gewonnen wird, aufgeschüttet und mit heimischen Gehölzen bepflanzt.
Die Arbeiten am Lawinendamm sind auf mehrere Baulose aufgeteilt. Von Ende Juni bis voraussichtlich Ende September machen sich Vorarbeiter Florian Hofer und sein Bautrupp an die Umsetzung des vierten Bauloses, das rund 250.000 Euro kosten wird. Mit den drei vorhergehenden Baulosen wurden bereits 590.000 Euro in die Sicherheit des Dorfes Reschen investiert. Das Bauvorhaben wird aus dem staatlichen Regionalfonds (Fondo unico regionale FUR) finanziert.
„Heuer werden voraussichtlich die 70 Laufmeter Lawinenauffangdamm verwirklicht. Ein weiteres Baulos ist bereits geplant“, erläutert Julius Staffler, der für Projekt und Bauleitung verantwortlich zeichnet. Die geostatische Projektierung und Bauleitung liegen in den Händen von Fabio De Polo von der Landesagentur für Bevölkerungsschutz.