Von: luk
Bozen – Das Recyclen von Baurestmassen in Südtirol muss auch in Zukunft vollumfänglich funktionieren: Darüber herrschte Einigkeit bei einem Treffen des Baukollegiums und des Konsortiums bau.recycle mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Peter Brunner. Gemeinsam will man dies nun sicherstellen.
„Südtirol verfügt, dank der vom Land Südtirol in den Jahren 2016 und 2017 ausgearbeiteten und genehmigten Richtlinien über ein funktionierendes System, mit dem es gelingt, 98 % der Baustoffabfälle zu recyceln“, erklärte beim Treffen einleitend der Präsident des Konsortium bau.recycle, Andreas Auer. “Das auf staatlicher Ebene vorgesehene Dekret „End of Waste“, welches sich aktuell in Brüssel zur Begutachtung befindet und in Kürze in Kraft treten soll, enthält jedoch einige einschneidende Maßnahmen, die genau dieses funktionierende System gefährden.”
Wie der Präsident des Baukollegiums, Michael Auer, ergänzte, war und ist das System Südtirols Vorbild für andere Regionen in Europa. „Einige im Dekret enthaltene Grundsatzprobleme – u.a. die kontraproduktive Verlagerung der Qualitätskontrolle an das Ende des Recyclingprozesses und eine nicht zielführende Methodik zur Analysenentnahme – könnten jedoch zu einer Reduzierung der aktuellen Recyclingquote um bis zu 2/3 führen,“ so Michael Auer.
„In Südtirol recyceln wir dank eines gut funktionierenden Systems nahezu die gesamten Baustoffabfälle. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaplans ist es uns ein Anliegen, diese Quote aufrechtzuerhalten. Wir werden daher mit den zuständigen Ministerien in Kontakt treten, um zu einer Lösung zu finden. Das Südtiroler System könnte dabei auch als Best-Practice-Beispiel für andere Regionen dienen,“ betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher.
„Eine Verringerung der Wiederverwertungsquote von Baurestmassen bedeutet einen Nachteil für die Umwelt, die Bevölkerung und steht im Widerspruch zur Nachhaltigkeitsstrategie Südtirols. Gerade in einer Zeit, in der die Förderung der Wiederverwertung große Priorität hat, wäre dies ein falsches Signal,“ so Landesrat Peter Brunner.
Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Brunner sicherten ihre volle Unterstützung zu einer bestmöglichen Lösung des Problems zu. Gemeinsam, auch unter Einbindung der Ministerien, soll an einer Verbesserung des Dekrets bzw. notfalls einer Lösung der Problematik auf territorialer Ebene gearbeitet werden.