Von: luk
Bozen – Im Rahmen eines Künstlerfrühstückes wurde heute in der Summer Lounge Bar des Parkhotel Laurin zum dritten Mal der Kunstpreis „HGV-Künstler/in des Jahres“ vergeben. Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) hat das Projekt gemeinsam mit dem Südtiroler Künstlerbund ins Leben gerufen mit dem Ziel, zwei sich im Alltag fremde Bereiche, die Kunst und die Hotellerie und Gastronomie, in einem Zusammenspiel auf Augenhöhe zu bringen. Der Preis wird seit 2016 jährlich vergeben.
Die Jury, bestehend aus Vertretern des Hoteliers- und Gastwirteverbandes und des Südtiroler Künstlerbundes sowie zwei Kunstexperten, hat im Rahmen einer Ausschreibung den Sieger des heurigen Jahres ernannt. Die Wahl ist auf Robert Pan mit seinem Kunstwerk SANS SOUCI (Sorglos), einer Assoziation, die über die ursprüngliche Zweckbestimmung des Gebrauchsgegenstands Teller hinausreicht, gefallen.
Das originale Kunstwerk wird Teil der Kunstsammlung des HGV sein und in abgewandelter Form als Edition aus 20 bei verschiedenen Anlässen, wie etwa bei Neueröffnungen oder Betriebsjubiläen, an Gastwirtinnen und Gastwirte übergeben. „Wir freuen uns, mit dieser Aktion mit der Südtiroler Kunstszene zu interagieren und aus dem Potential der kreativen Köpfe im Land zu schöpfen“, betonte HGV-Präsident Manfred Pinzger. Helga von Aufschnaiter, Präsidentin des Südtiroler Künstlerbundes, freute sich über das positive Zusammenspiel: „Die Zusammenarbeit von Kunstschaffenden mit anderen in Südtirol stark vertretenen Institutionen ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung und generiert wertschöpfende Synergie“. Arnold Tribus, welcher Robert Pan vorstellte, unterstrich, dass alle großen Künstler Teller gemacht haben. „Die 20 unterschiedlich gestalteten Teller spiegeln die ganze Poetik der Werke von Pan wieder“, fügte Tribus hinzu.
Das Kunstwerk
Ein Teller ist ein Gebrauchsgegenstand der jedoch im Laufe der Geschichte immer wieder von Künstlern als Medium verwendet wurde um die eigene künstlerische Position darauf zu spiegeln. Das Essen aus Tellern steht für die kulturelle Entwicklung einer Gesellschaft und für Gewohnheiten bestimmter Kulturkreise in denen die Gestalt und Form der Teller Ausdruck des jeweiligen Territoriums und der jeweiligen Zeit sind. Einerseits dient das gestalterische Element dekorativen und repräsentativen Zwecken, andererseits verwandeln Künstler dieses Gebrauchsobjekt zum Kunstwerk, wie Lucio Fontana oder Pablo Picasso.
Das Unikat der Arbeit SANS SOUCI zitiert die Arbeitsweise des Künstlers Robert Pan und überträgt seine bekannten Bildstrukturen im Staubdruckverfahren auf den Träger, um anschließend mit Harz überzogen zu werden. Das Harz dient nicht nur zur Veredelung, sondern schafft einen Zwischenraum, der das Motiv und den Raum in Dreidimensionale erweitert.
Robert Pan
Geboren 1969 in Bozen. Studium an der Accademia di Belle Arti di Urbino. Lebte und arbeitete mehrere Jahre in London und New York und ist seit 2013 in Bozen und Miami (USA) tätig. Seit Anfang der 90er hat Robert Pan an Einzel- und Gruppenausstellungen in wichtigen kulturellen Institutionen, Sammlungen und Museen teilgenommen wie Biennale Italia-Cina, Palazzo Reale di Monza, Monza (I); MAC, Museo d’arte contemporanea Lissone (I); Musei di Stato, Repubblica di San Marino (SMR); Museum Obermünster, Regensburg (D); Palazzo Collicola Arti Visive, Spoleto (I); Museumsquartier, Wien (A); Palazzo dei Mercanti, Venedig (I).