Von: mk
Bozen – Herkunft und Ursprung regionaler Produkte können durch geschützte Marken hervorgehoben werden. Damit kann sich das Unternehmen von der Konkurrenz unterscheiden. Die Schutzmarke für vollständig und ausschließlich handgearbeitete Holzskulpturen gibt es nunmehr seit 50 Jahren. Dieses Jubiläum hat die Handelskammer Bozen zusammen mit dem Grödner Kunsthandwerk und dem lvh.apa im Ehrensaal des Merkantilgebäudes heute Vormittag gefeiert. 177.000 Schutzmarken wurden bisher ausgestellt.
Vor 50 Jahren, im Jahr 1969, haben einige Grödner Bildhauer gemeinsam mit der Handelskammer Bozen die Schutzmarke im Kunsthandwerk eingeführt, die seither dieses Echtheitszertifikat vergibt. Die Marke kennzeichnet ausschließlich von Hand geschnitzte Holzbildhauarbeiten und garantiert die Einzigartigkeit der Stücke. Mit dem Aufkommen der Maschinenschnitzerei in den fünfziger Jahren in Südtirol war diese Unterscheidung notwendig geworden.
Mit einem Festakt im Ehrensaal des Merkantilgebäudes in Bozen haben die Handelskammer, das Grödner Kunsthandwerk und der lvh.apa den 50. Geburtstag der Schutzmarke für vollständig und ausschließlich handgearbeitete Holzschnitzwerke gefeiert.
„Die Einführung der Schutzmarke war ein wichtiger Meilenstein für die Südtiroler Holzbildhauerei. Das Grödner Kunsthandwerk hat das Tal weit über die Grenzen Südtirols bekannt gemacht und zur florierenden Wirtschaft beigetragen. Die Schutzmarke garantiert die Unterscheidung von händisch und maschinell gefertigten Holzbildhauarbeiten“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Nach den Grußworten von Seiten des Handelskammerpräsidenten Michl Ebner, des Präsidenten des lvh.apa Martin Haller und der Landesräte Daniel Alfreider und Giuliano Vettorato wurde den Anwesenden ein Kurzfilm zur Entstehung der Schutzmarke gezeigt. Daraufhin hielten Kunstkritiker Andrea Baffoni und Nitzan Cohen, der Dekan der Fakultät für Design und Künste an der Freien Universität Bozen, einen Gastvortrag. Beim anschließenden runden Tisch mit dem ehemaligen Präsidenten von Kunsthandwerk Südtirol Ewald Demetz, dem Bildhauer und Künstler Peter Demetz, der Landeskonservatorin Karin Dalla Torre und dem Direktor des Museums Ladin Stefan Planker wurde über das Thema „KunstHandWerk oder HandWerksKunst?“ diskutiert. Filip Piccolruaz, Obmanns der Berufsgruppe Kunsthandwerk im lvh.apa betonte in seinen Abschlussworten: „Bei der Schutzmarke geht es um Ehrlichkeit gegenüber den Kund/innen. Es wird sichtbar, dass unsere mit der Schutzmarke signierten Arbeiten von Menschen handgefertigt sind. Damit soll auch unterstrichen werden, dass der Beruf des Bildhauers für das soziale, kulturelle und umweltfreundliche Leben wertvoll und bedeutend ist.“ Als abschließendes Highlight der Veranstaltung folgte die Eröffnung und Prämierung der Ausstellungswerke.
Auf sich alleine gestellt haben viele Unternehmen und Produkte heutzutage zu wenig Strahlkraft am globalen Markt. Deshalb profitieren sie von einer starken Marke. Eine Marke ist ein Zeichen, das geeignet ist, die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens von denen anderer Betriebe zu unterscheiden. Eine Marke steht für Werte, Visionen, Kernkompetenzen und weckt bei den Kund/innen Emotionen. Sie beeinflusst damit die Kaufentscheidung, begründet das Vertrauen in die Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen und festigt das Image eines Unternehmens.
Um die Herkunft und den Ursprung von Produkten und Dienstleistungen zu unterstreichen, deren Einzigartigkeit hervorzuheben und sich damit von den Konkurrenzangeboten abzuheben, können Unternehmen den Markenschutz nutzen. Anlaufstelle dafür ist die Handelskammer Bozen.