Von: mk
Bozen – Die Gewerkschaften CGIL/AGB und UIL/SGK haben eine Unterschriftensammlung gestartet, da der öffentliche Nahverkehr in Südtirol nicht mehr sicher sei. Die SAD-Führung teilt mit, dass sie diese Vorgehensweise aufs Schärfste verurteilt.
„Gerade diese beiden Gewerkschaften haben nämlich bei Busitalia Verträge unterschrieben, gemäß welchen bis zu 38 Prozent der Dienste eine Länge von bis zu 15 Stunden aufweisen können“, kritisiert SAD-Chef Ingemar Gatterer.
Die SAD habe derzeit lediglich 8,5 Prozent ihrer Einsatzplanung auf diesen Wert ausgerichtet. „Dem Unternehmen SAD nun – bei einem viel geringeren Quantum an Liniendiensten dieser Länge – mangelnde Sicherheit vorzuwerfen, obwohl beim Konkurrenzunternehmen – wie erwähnt – noch viele längere Arbeitsschichten gefahren werden und dies dort von den Gewerkschaften sogar aktiv mitgetragen wird, ist einfach unerhört“, kritisiert Gatterer.
Dieser Umstand zeige, dass die Gewerkschaften steuernd auf das anstehende Vergabeverfahren einwirken und die Politik mit völlig ungerechtfertigten Forderungen erpressen würden, um zu erwirken, dass der Nahverkehr sozialisiert werde.
„Ziel ist es unter dem Deckmantel einer Inhousevergabe in erheblichem Umfang öffentliches Geld zu veruntreuen und kommunistische Verteilungspolitik nach marxistisch-stalinistischem Ideal zu betreiben. Ich werde aufgrund dieser verleumderischen Haltung jedenfalls jede weitere Diskussionsbasis mit sämtlichen Gewerkschaftsvertretern abbrechen und Klage im Sinne des Art. 658 C.P. gegen beide Organisationen prüfen“, droht Gatterer.
Da Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Florian Mussner gemäß ihrer politischen Grundausrichtung sowie dem Partei- und Koalitionsprogramm den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet seien und nicht der verfehlten Ausrichtung einer rückständigen Planungswirtschaft, erachte Gatterer diesen Versuch ohnehin auch in politischer Hinsicht als völlig verfehlt, heißt es in einer Aussendung.