Von: mk
Bozen – Der Sanitätsrat des Südtiroler Sanitätsbetriebes traf sich gestern im Krankenhaus Bozen zur ersten Sitzung im neuen Jahr. Ebenfalls neu dabei: Thomas Lanthaler, seit Jahresbeginn geschäftsführender Sanitätsdirektor des Sanitätsbetriebes und nun erstmals in neuer Funktion anwesend.
Generaldirektor Thomas Schael und Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler begrüßten erstmals das Gremium aus verschiedenen Fachleuten des Südtiroler Gesundheitswesens im Doppel.
Neben verschiedener organisatorischer Themen standen besonders die Ernennungen von Experten für die Auswahlkommissionen für demnächst zu besetzende Primariate von Seiten des Sanitätsrates auf der Tagesordnung: Diese Namhaftmachung ist unabdingbar, um die Wettbewerbe durchzuführen. Alle Vorschläge wurden angenommen, womit ein wichtiger Schritt für die zügige Nachbesetzung dreier Brixner Primariate (Gynäkologie, Medizin und Anästhesie) erfolgt.
Breiten Raum in der Diskussion der gestrigen Sitzung nahm auch die Vorstellung des ITC-Umsetzungsplanes ein. Dank einer Zusatzfinanzierung von Seiten des Südtiroler Landes kann in den nächsten Jahren intensiv in die Digitalisierung und Innovation des Betriebes investiert werden. Für 2017 ist konkret geplant, die elektronische Verschreibung der Medikamente und fachärztlichen Visiten, sowohl von Seiten der Hausärzte als auch der Krankenhaus-Ärzte, voranzutreiben. Ziel ist es, den Anteil der elektronischen Medikamentenverschreibung auf 80%, jener der elektronisch verschriebenen Facharztvisiten auf über 30% zu bringen. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Möglichkeit, landesweit radiologische Leistungen online vorzumerken, die diesbezüglichen Befunde via Web abzurufen und zu bezahlen. Wer sein Smartphone dabei nicht aus der Hand legen möchte, der kann bis spätestens Ende dieses Jahres über eigene Applikationen (sog. „Apps“) des Sanitätsbetriebes zurückgreifen.
Besonders auf Zustimmung stieß die Ankündigung des Generaldirektors, eine beratende Figur eines Arztes, eines sog. „Chief medical information officer“, in der Sanitätsdirektion einzuführen: Diese soll die IT-Bedürfnisse des klinischen Personals an die Techniker „übersetzen“ – und ist somit eine Schnittstelle im komplexen Bereich zwischen Medizin und Informatik. Damit soll erzielt werden, dass nicht an den Bedürfnissen der Hauptakteure im klinischen Bereich vorbeigeplant wird. Dieser Vorschlag stieß auf breite Zustimmung von Seiten des Sanitätsrates.
Der Sanitätsrat ist ein für drei Jahre ernanntes Gremium des Sanitätsbetriebs (LG 7/2001), bestehend aus verschiedenen Berufsbildern im Gesundheitswesen. Dieser hat eine beratende Funktion im technisch-sanitären Bereich, zu Organisation und Investitionen, zu allen Tätigkeiten in der gesundheitlichen Betreuung und zu den Regelungen zur Organisation und Funktionsweise des Sanitätsbetriebs.