Von: luk
Sterzing – An der Abteilung Neurorehabilitation im Krankenhaus Sterzing läuft zurzeit ein außergewöhnliches Projekt. Das Ziel: Schlaganfallpatienten mit Hilfe der Brain-Computer-Interface-Technik wieder Bewegungen beibringen.
Das für Südtirol einzigartige Projekt an der Abteilung Neurorehabilitation des Krankenhauses Sterzing nennt sich „Studie zur funktionellen Elektrostimulation mit Unterstützung durch ein Brain-Computer Interface zur Rehabilitation der oberen Gliedmaßen von chronischen Schlaganfallpatienten“.
Ziel der Brain-Computer-Interface-Technik (BCI) in der motorischen Neurorehabilitation ist es, in den elektrischen Hirnaktivitätssignalen (EEG) der Schlaganfallpatienten die Absicht zu „lesen“, den gelähmten Arm bewegen zu wollen und diese gedachte Bewegung von robotischen Hilfsmitteln ausführen zu lassen. Diese Technik, die nur in wenigen Zentren weltweit zur Verfügung steht, kann – wenn wiederholt appliziert – nachweislich Neuroplastizität und die klinische Genesung fördern.
Ziel ist es, neue neurale Schaltkreise im Gehirn der Betroffenen zu aktivieren, welche die durch das zerstörte Hirngewebe verlorenen Funktionen teilweise übernehmen können.
Die klinische Studie wird in Zusammenarbeit mit Ingenieuren der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL, Schweiz) sowie der University of Essex (Großbritannien) durchgeführt.
Im Rahmen des Projekts werden über einen Zeitraum von drei Wochen täglich Patienten mit der Brain-Computer-Interface-Technologie in stationärer Behandlung im Krankenhaus Sterzing behandelt.
Interessierte Patientinnen und Patienten mit Lähmungen der oberen Extremitäten nach einem Schlaganfall können sich an die Studienleiterin wenden, um möglicherweise in die klinische Studie aufgenommen zu werden.