Von: apa
Bozen – Die deutsche Industriellenfamilie Schoeller übernimmt drei Projekte der insolventen Signa Prime in Italien. Dazu gehören das namhafte 5-Sterne-Hotel Bauer in Venedig, der im Bau befindliche WaltherPark und das Entwicklungsprojekt Viva Virgolo in Bozen. Die entsprechenden Verträge dazu wurden bereits unterzeichnet, wie der Sanierungsverwalter der Signa Prime am Freitag bekanntgab. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Beim WaltherPark in Bozen handelt es sich um ein Stadtprojekt mit Einkaufszentrum, Hotel, Wohnungen und Büroflächen. Der Bau schreite zügig voran, die Eröffnung sei für das Frühjahr 2025 geplant. Beim Projekt Viva Virgolo geht es um den Erwerb und die Erschließung des Bozner Hausbergs Virgl mit einer Seilbahn. Das historische Hotel Bauer in Venedig am Canal Grande gehört erst seit 2020 zum Portfolio von Signa und wird seit November 2022 grundlegend saniert. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll es unter Führung von Rosewood neu eröffnet werden.
Der Einstieg der Schoeller Group sei “eine sehr gute Entscheidung”, ließ Heinz Peter Hager, Präsident der WaltherPark AG und aller weiterer Signa-Gesellschaften in Italien, wissen. Es handle sich um eine “sehr solide Unternehmerfamilie”. Die Fertigstellung des WaltherPark sei damit vollends abgesichert. Auch die weiteren Projekte in Italien sollen nun zielorientiert mit neuem Schwung in Angriff genommen werden, hieß es in einer Aussendung.
Mitte März waren die Schoellers noch mit einem anderen Angebot abgeblitzt. Sie wollten ursprünglich die Immobilien aus der Prime Assets GmbH erwerben, die Sanierungsverwalter Norbert Abel im Paket zum Verkauf gestellt hatte. Der Gläubigerausschuss der insolventen Signa Prime hatte damals dem Verkauf des Immobilienpakets bestehend aus “Goldenes Quartier”, Hotel Park Hyatt und Verfassungsgerichtshofgebäude in Wien sowie Kaufhaus Tyrol in Innsbruck an die deutschen Industriellen nicht zugestimmt.
Diesmal genehmigte die Sanierungsverwaltung der Signa Prime die Transaktion und auch der Gläubigerausschuss stimmte zu, er war am Donnerstag damit befasst. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen soll der Verkauf in wenigen Monaten abgeschlossen sein.