Von: APA/Reuters
Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zur verstärkten Förderung von Öl und Gas nutze auch Europa, glaubt der dortige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). “Ein größeres Angebot auf dem Weltmarkt bedeutete niedrigere Energiepreise”, sagt er in “Handelsblatt”-Interview laut Vorausmeldung am Sonntag. “Das wäre gut für Europa und Deutschland, weil es uns in der Übergangsphase hin zur Klimaneutralität hilft, die ja ungefähr bis zur Mitte des Jahrhunderts dauern wird.”
Scholz fügte hinzu, dass er immer gegen den Stopp des Ausbaus der Terminals für Flüssiggas (LNG) in den USA gewesen sei. “Es ist gut, wenn nun weitergebaut wird”, betonte er nun.
Kritik an US-Austritt aus Pariser Klimaabkommen
Gleichzeitig kritisierte Scholz aber den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. “Es ist bedrückend, dass die USA – zum zweiten Mal – das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen”, sagte er. Deutschland werde seinen Kurs in der Klimapolitik aber fortsetzen.
Die Energieversorgung müsse ausgeweitet werden, vor allem die heimische Öl- und Gasförderung, hatte Trump zuletzt in einer per Video übertragenen Ansprache an das Weltwirtschaftsforum in Davis bekräftigt. Die USA bräuchten doppelt so viel Energie, um den geplanten Ausbau von Künstlicher Intelligenz zu ermöglichen. Kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit verfügte der Republikaner per Dekret, ein von seinem Vorgänger Joe Biden verhängtes Verbot für die Förderung neuer Öl- und Gasvorkommen auf hoher See aufzuheben. Diese Entscheidung dürfte aber Klagen von Umweltverbänden nach sich ziehen.
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