Schulsystem in Italien: Seid ihr zufrieden?

Von: Ivd

Bozen – Italiens Schulsystem steht einmal mehr im Fokus der Kritik: Der jüngste Vorstoß von Bildungslandesrat Philipp Achammer, der sich öffentlich für weniger Hausaufgaben ausgesprochen hat, entfacht erneut die Diskussion über den allgemeinen Reformbedarf in Schulen. Während Eltern und Schüler Achammers Vorschlag begrüßten, stellten sich einige Vertreter des Lehrpersonals entschieden dagegen und mahnten, dass zu umfangreiche Hausaufgaben noch das geringste Problem des italienischen Schulsystems darstellen.

Hausaufgaben seien nämlich nur ein Symptom tiefer liegender Probleme: überfüllte Lehrpläne, unzureichend verfügbares Lehrpersonal und die zunehmende soziale Ungleichheit belasten das Schulsystem nicht nur hierzulande. Auch andere europäische Länder wie Deutschland haben mit eingestaubten Schulsystemen und festgefahrener Bürokratie zu kämpfen. Das zeigte eine Umfrage der Telekom-Stiftung, die ergab, dass die Hälfte der Deutschen unzufrieden mit ihrem Bildungssystem ist. Die Kritik: Das veraltete System geht an den aktuellen Problemen und Fragstellungen vorbei. Hinzu kommen das überforderte Personal und eine zu geringe finanzielle Förderung des Sektors.

Wirft man beispielsweise einen Blick nach Schweden, fällt auf, dass es hier eine wesentlich höhere Zustimmung in der Bevölkerung zum Schulsystem gibt. Bildung, Verpflegung und sogar medizinisches Schulpersonal sind hier umsonst, um allen Kindern tatsächlich die gleichen Chancen zu gewähren. Schulnoten gibt es erst ab der sechsten Klasse und die individuellen Stärken der Schüler stehen immer im Mittelpunkt. Außerdem hat das Lehrpersonal mehr Freiheiten in der Ausgestaltung der Inhalte.

Wie bewerten ihr die aktuelle Bildungssituation in Italien? Ist das System gut genug auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet, oder braucht es dringend Reformen? Stimmt jetzt ab und schreibt eure Meinung in die Kommentare!