Von: mk
Bozen – Der Schweizer Gault-Millau-Chef Urs Heller erklärte in einem Interview, er würde sich wünschen, dass auch die Schweiz im Tourismus mehr auf ihre Köche setzen würde. Wörtlich meinte er: „Mit gutem Marketing kann man viel erreichen – denken Sie an Regionen mit schlechteren Köchen wie etwa Südtirol. Es gilt bei Gourmets dennoch als das gelobte Land.“
Die Kritik blieb nicht unverhallt, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet. Hellers Aussagen verwundern auch deshalb, weil Südtirols Köche sowohl bei der Vergabe von Michelin-Sternen als auch von Gault-Millau-Hauben seit Jahren abräumen. 2016 wurden immerhin 85 Südtiroler Lokale mit einer oder mehreren Millau-Hauben ausgezeichnet und im Michelin-Führer 2017 scheint Südtirol mit 23 Sternen aus – eine Dichte, die sich im Verhältnis zur Einwohnerzahl in keiner andere Provinz Italiens findet.
Sternekoch Herbert Hintner vom Restaurant „Zur Rose“ in Eppan meint laut „Dolomiten“, Urs Heller habe sich mit diesen Aussagen „sehr weit aus dem Fenster gelehnt“.
Hinter so einem Satz stehe eine große Neidkomponente. „Wenn wir Marketing machen, dann machen wir es mit Auszeichnungen, deren Vergabe wir nicht beeinflussen können. Es ist Südtirols gutes Recht, diese guten Bewertungen zu vermarkten“, erklärt Hintner.
Die weiteren Reaktionen lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!