Von: mk
Bozen – Über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sollen Südtirols Skigebiete öffnen dürfen, fordert der Verband der Südtiroler Seilbahnunternehmen. „Aufgrund der Reisebeschränkungen wäre der Ski-Betrieb de facto auf die einheimischen Gäste beschränkt und damit überschaubar, gleichzeitig wäre das ein guter Probelauf für die Sicherheitsmaßnahmen“, sagt Präsident Helmut Sartori. Vorausgesetzt allerdings, dass Rom endlich die Covid-19-Regeln für sicheres Skifahren erlässt und die Bestimmungen für die möglichen Entschädigungen definiert.
Nahezu alle Berufskategorien haben durchgesetzt, dass sie über Weihnachten und Neujahr arbeiten dürfen, wenn auch unter besonderen Auflagen und somit mit starken Einschränkungen. „Hotels, Restaurants und Hütten dürfen für Gäste öffnen, genauso die Geschäfte; nur die Aufstiegsanlagen müssen geschlossen bleiben“, erklärt Sartori den Unmut seiner Kollegen. „Nachdem die Regierung in Rom und andere europäische Regierungen ein Reiseverbot für diesen Zeitraum erlassen haben, sollten wenigstens die Landsleute Skifahren dürfen“, fordern die Südtiroler Seilbahner.
Das würde bedeuten, dass sich der Ski-Betrieb über die Festtage zahlenmäßig in Grenzen halten würde, doch hätte das auch gute Seiten. „Ein sanfter Start wäre ideal, um in den Skigebieten mit Südtiroler Gästen zu testen, wie die vorbereiteten Sicherheitsmaßnahmen greifen, beispielsweise die Reduzierung der Förderleistungen, die Einschränkung der Sitzplätze in den Restaurants oder das Tragen von chirurgischen Masken“, so Sartori, „es wäre ein guter Probelauf im Hinblick auf den für 7. Jänner versprochenen Start in die Skisaison.“
Die Seilbahner sind aber gerade wegen der anhaltenden Ungewissheit über die geplanten Sicherheitsauflagen beunruhigt. „Rom hat die Maßnahmen noch immer nicht festgelegt, und das Risiko, dass in der Praxis nicht anwendbare Auflagen gemacht werden, ist gegeben“, sagt Präsident Sartori. „Wenn die Auflagen uns dann erst zu Weihnachten mitgeteilt werden, können wir kaum darauf reagieren und dann wackelt auch der 7. Jänner.“
Auch zu den von der Staatsregierung in Aussicht gestellten Entschädigungen, gibt es Unsicherheiten. „Wenn wir für die Südtiroler über die Feiertage öffnen, darf das nicht zur Folge haben, dass wir dann von den Entschädigungen ausgeschlossen werden. Grundlage für die Berechnungen müssen die realen Umsatzverluste sein“, fordert Sartori. Diesbezüglich habe es bereits positive Signale aus Rom gegeben, man wolle aber auf Nummer sicher gehen.
Der Verband der Seilbahnunternehmen ersucht die Landesregierung und Südtirols politische Vertreter in Rom, bei der Regierung mit aller Vehemenz darauf zu drängen, dass endlich Klarheit geschaffen wird.