Von: luk
Bozen – Am 1. Oktober 2019 ist der Internationale Tag der älteren Generation, der darauf abzielt, die Bevölkerung auf die Situation und die Themen der Senioren aufmerksam zu machen. In den letzten 30 Jahren hat die Gesamtbevölkerung Südtirols um über 100.000 Menschen zugenommen und von den aktuell rund 531.000 Einwohnern haben Ende 2018 104.100 Personen ein Alter von 65 Jahren oder mehr erreicht. Somit ist in Südtirol ein Fünftel der Bevölkerung älter als 65 Jahre. Im Vergleich dazu lebten in Südtirol im Jahr 1975 von den etwas mehr als 410.000 Personen nur etwa 43.500 ältere Menschen, 2030 werden es wohl an die 130.000 bis 140.000 Senioren sein.
Renzler: “Wesentliche Säule unserer Gesellschaft”
„Wenn man sich diese Zahlen genauer betrachtet, dann steht außer Diskussion, dass die Senioren eine wesentliche Säule unserer Gesellschaft darstellen. Unsere Senioren nehmen sehr aktiv am gesellschaftlichen und Arbeitsleben teil und sind noch in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Dennoch ist die Politik gefordert, auch weiterhin laufend Maßnahmen im Interesse der älteren Menschen zu setzen. Einiges wurde in den vergangenen Jahren erreicht, aber vieles gilt es noch umzusetzen. So muss vermehrt auch daran gearbeitet werden, den noch im Arbeitsleben stehenden Senioren zu ermöglichen ihre Leistungen zu erbringen, in dem deren Arbeitsplätze so gestaltet werden, um ihnen dies zu gewährleisten“, erklärt der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler.
Viele Senioren sind noch sehr rüstig und gerne bereit, sich einzubringen. Beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert in vielen Familien nur deshalb, weil die Großeltern die Betreuung ihrer Enkelkinder übernehmen.
„Die Senioren sind reich an Erfahrung, weshalb wir sie künftig vermehrt in wirtschaftliche und sozialpolitische Entscheidungsprozesse einbinden werden“, bringt es der stellvertretende Landesvorsitzende der SVP-Senioren Helmuth Renzler auf den Punkt und teilt weiters mit, dass er erst vor 3 Wochen einen Beschlussantrag im Landtag eingereicht hat, mit dem er einen seniorenspezifischen Fachplan fordert.
„Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass ein Fachplan für Senioren ein geeignetes Instrument für eine mehrjährige Planung von seniorengerechten Maßnahmen ist. Die Zahl unserer älteren Mitbürger steigt kontinuierlich und wir müssen alles unternehmen, um einen Generationenkonflikt zu vermeiden. Ein langes Leben und glückliches Altern sind primäre Ziele einer solidarischen Gesellschaft. Dieser Fachplan muss somit als verbindlicher Maßnahmenkatalog sei es für die öffentlichen als auch für die privaten Träger dieses Bereichs verstanden werden“, erläutert Renzler.
“Weiters müssen auch die Angebote der Seniorenbetreuung weiterentwickelt werden. Insbesondere müssen die ambulanten und teilstationären Angebote für Senioren ausgebaut werden, um so stationäre Wohnformen zu begrenzen. Ein Platz in einem Seniorenwohnheim soll zukünftig nur mehr einer wirklich bedürftigen Person zustehen. Hingegen sind Wohnformen wie das begleitete und betreute Wohnen, die ein Leben in einer häuslichen Umgebung ermöglichen, weiter auszubauen. Auch hier wird sich der Fachplan als geeignetes Planungsinstrument erweisen“, zeigt sich der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler überzeugt und bedankt sich abschließend bei allen in der Seniorenbetreuung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen Einsatz und bei der Wirtschaft für die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze.
Von Dellemann: “Respekt! Ein kurzer Besuch oder ein Blumenstrauß reichen nicht!”
Auch Otto von Dellemann, Vorsitzender der Senioren in der SVP, nutzt die Gelegenheit um deutlich zu machen, dass man als Seniorenvertreter mehr sei, als nur ein „Kaffeekränzchen“ in guter Gesellschaft.
Zum internationalen Tag der Senioren findet Otto von Dellemann deutliche und mahnende Worte: „Die politische Vertretung der Interessen der Senioren beinhaltet mehr, als ein wöchentliches Kaffeekränzchen in guter Gesellschaft. Uns geht es um nichts weniger als um die Anerkennung und den Respekt der Gesellschaft vor der Lebensleistung unserer älteren Bürgerinnen und Bürger für die Südtiroler Gesellschaft.“
Schließlich seien, so der Seniorenvorsitzende, Blumensträuße und wohlklingende Worte zwar schön, sie dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ältere Menschen an ihrem Lebensabend zurückblicken auf ein arbeitsreiches Leben, auf ein Erbe, wenn man so will und dieses soll auch honoriert werden. Oftmals, so von Dellemann, bekommen wir leider mit, wie besonders ältere Menschen den Anschluss am gesellschaftlichen Leben verlieren und Gefahr laufen zu vereinsamen oder zu verarmen.
„Die ehrlichste Form der Anerkennung für mich bedeutet dabei, dass man uns ernst nimmt, uns mitnimmt und schließlich uns auch weiterhin einbindet. Dies geschieht im Besonderen dadurch, dass wir auch politisch ernst genommen und unsere Vorschläge, die für Senioren wichtig sind, umgesetzt werden. Dazu zählt vor allem der auszuarbeitende Landesseniorenplan. Die Kompetenzen und die Lebenserfahrung, die wir als politische Organisation bündeln, teilen wir schließlich gerne und dienen damit auch dem Wohl dieses Landes und seiner Gesellschaft.“, so Otto von Dellemann abschließend.