Von: mk
Bozen – Kürzlich hat die Regulierungsbehörde ARERA die Tarifgestaltung im Bereich der Fernwärme reformiert. Damals ist es dem Südtiroler Energieverband SEV in Gesprächen mit der ARERA gelungen, die Mehrheit der Südtiroler Fernheizwerke von dieser Maßnahme zu befreien. Nur von einigen größeren Betrieben konnte die Tarifneugestaltung nicht abgewendet werden. Deshalb haben der SEV und der Verband der italienischen Biomassefernheizwerke FIPER jetzt gegen die Neuregelung Rekurs eingelegt. „Als Südtiroler Energieverband unterstützen wir diesen Schritt – im Sinn einer allgemeinen Lösung für alle betroffenen Heizwerke“, so SEV-Präsident Hanspeter Fuchs.
Die seit dem 1. Januar 2024 geltende Tarifregelung der ARERA sieht nämlich eine Obergrenze für Betriebserlöse vor, die nicht überschritten werden darf. Dieser neue Grenzwert beeinflusst daher automatisch die Festlegung der Preise für die Endkunden. Die Umsetzung der ARERA-Regulierung ist zudem bürokratisch und überaus aufwändig. Hanspeter Fuchs: „Unsere Fernwärmebetreiber sind dem Prinzip von Angebot und Nachfrage unterworfen. Der Preis ist ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit der Fernwärme. Die von ARERA vorgeschriebene Berechnungsmethode zur Tarifregulierung bestraft Südtiroler Fernheizwerke, die sich durch ihre Kundennähe von den großen Wärmeversorgern in Oberitalien unterscheiden. Zudem ist die Regelung alles andere als förderlich für die Entwicklung und den Ausbau der Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus gibt es trotz des Einwands des SEV keine Ausnahmeregelung für Genossenschaften.”
Die neuen Vorgaben der ARERA gelten lediglich in einer Übergangsphase, die Ende 2024 endet. Danach soll in mehreren Schritten italienweit eine noch umfassendere Tarifregelung folgen. Aus diesem Grund wird der SEV in enger Zusammenarbeit mit FIPER – dessen Vizepräsident Hanspeter Fuchs ist – auch weiterhin das Gespräch mit der ARERA suchen und sich für eine Ausweitung der Ausnahmebestimmungen auf sämtliche Südtiroler Heizwerke einsetzen.