Von: mk
Bozen – Rund 15.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Südtirol stehen derzeit ohne angemessene Unterstützungsleistung da. Darauf macht die Gewerkschaft SGBCISL aufmerksam.
Es handelt sich dabei um die Saisonbeschäftigten im Tourismus, in den Gastbetrieben und in den Wintersport bezogenen Tätigkeiten. Für sie ist eine Unterstützung von monatlich 500 Euro vorgesehen sowie zusätzliche 200 Euro für jeden zu Lasten lebenden Familienangehörigen – allerdings nur bis zu einem Höchstbetrag von 900 Euro pro Familie. Voraussetzung ist, dass sie keine sozialen Abfederungsmaßnahmen vom Staat erhalten.
Diese Unterstützungsleistung war in Südtirol im Zuge der ersten Covid-Welle auf Druck der Gewerkschaften eingeführt worden. „Wir haben die Maßnahme damals akzeptiert, weil die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer weit geringer war als heute – im Vergleich weniger als ein Drittel – und weil man davon ausging, dass die wirtschaftlichen Tätigkeiten wieder anlaufen würden, was im Sommer auch der Fall war“, erklärt die Gewerkschaft.
Die zweite Welle hat dann wiederum die Aufnahme der Arbeitstätigkeit verhindert und in der Zwischenzeit haben viele Betroffene ihre Arbeitslosenunterstützung ausgeschöpft. Die auf staatlicher Ebene versprochene Verlängerung des Bezugszeitraums des Arbeitslosengeldes um zwei Monate ist ausgeblieben: Viele Arbeitnehmerinnen und -nehmer müssten seit November mit den maximal 900 Euro der „Soforthilfe Covid-19“ auskommen, so die Gewerkschaft.
„Wir haben die Landesregierung gedrängt, den Betrag dieser Leistung anzuheben, zumindest bis zum Betrag des Arbeitslosengeldes. Trotz Zusicherungen ist bislang aber, soweit wir informiert sind, immer noch nichts beschlossen worden. Die Corona-Krise hat die Arbeitnehmerinnen und -nehmer in unterschiedlichem Maße getroffen. Die Saisonarbeiter zählen zu denjenigen, die am meisten draufgezahlt haben. Zusagen reichen nicht, diese Menschen brauchen jetzt konkrete Antworten, und die sind bislang ausgeblieben“, erklärt die Gewerkschaft.