Von: Ivd
Ladis – Am Samstag wird in Ladis in Tirol der ehemalige Freiheitskämpfer Sepp Forer begraben. Der Südtiroler Heimatbund erinnert mit einer Gedenkschrift, die er selbst verfasste, an diesen aufrechten Patrioten. Gemeinsam mit weiteren Südtiroler Patrioten, unterstützt von Nordtiroler und bayrischer Seite, nahm er an zahlreichen Aktionen gegen Einrichtungen des italienischen Staates teil.
Nun hat Sepp Forer am 5. Februar fern seiner Heimat, die er als Lebender nicht mehr betreten durfte, seine Augen für immer geschlossen. Um seinen Einsatz für ein freies Tirol nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat der Südtiroler Heimatbund (SHB) einen Brief, den Forer 2017 für den SHB geschrieben hat, in einer schlichten Gedenkschrift drucken lassen.
In diesem seinem „Brief des Freiheitskämpfers an seine Freunde“ beschreibt er selbst, beginnend mit seiner Volksschulzeit die Gründe und Ursachen, die ihn dazu bewegten, den Freiheitskampf aufzunehmen, seine Erlebnisse während seines Einsatzes und die Enttäuschungen danach.
„Meine Eltern segneten mich und der Vater sprach mit Tränen in den Augen: „Seppl, ich hätt‘ di wohl noch gebraucht, aber geh‘ in Gottes Namen, es muss wohl so sein.“ Ich ging, nahm eine Sense und begann oberhalb unseres Hofes in der Bergwiese Gras zu mähen.
Um 6.00 Uhr sah ich acht mit Maschinenpistolen bewaffnete Carabinieri auf unseren Hof kommen. Sie riefen mir auf Italienisch zu, dass ich herunterkommen solle. Ich rief auf Deutsch zurück: „I kimm glei“, steckte die Sense und den Wetzstein in den Boden und ging dem nahen Waldrand zu. „Altola, altola!“, riefen sie dann und brachten die Gewehre in Anschlag. Ich machte einen gewaltigen Satz über die Feldmauer und war weg.“
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