Der Beirat der Signa-Holding ist nach zehn Jahren nun Geschichte

Signa-Beirat vor Auflösung, Mubadala blitzt mit Forderung ab

Donnerstag, 21. Dezember 2023 | 22:09 Uhr

Von: apa

Die Turbulenzen rund um das Signa-Firmennetzwerk reißen nicht ab. Nachdem der Sanierungsverwalter der insolventen Signa-Holding zuletzt die Veräußerung von Vermögenswerten wie dem Chrysler Building sowie der Medienbeteiligungen verkündete, wird nun auch der prominent besetzte Beirat der Holding aufgelöst. Indes wurde die Forderung des Mubadala-Fonds nach einer Zahlung über 713 Mio. Euro durch die Signa zurückgewiesen.

Vom Ende des Beirats berichtete heute das Ö1-“Morgenjournal”, der APA wurde dies seitens der Signa bestätigt. Ebenfalls aufgelöst wird demnach das Group Executive Board der Holding, das für die operative und strategische Führung verantwortlich war, sowie der Beirat der Signa Retail. Im Beirat der Holding saßen unter anderem Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sowie Wüstenrot-Chefin und Ex-FPÖ-Vize-Kanzlerin Susanne Riess-Hahn. Firmengründer René Benko war bis zu seinem Abgang im November 2023 Vorsitzender des Gremiums.

Gedulden muss sich inmitten der Wirren um die Abwicklung der Holding der Signa-Investor Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der hatte die Signa und René Benko in einem Eilschiedsverfahren auf 713 Mio. Euro geklagt. Das Begehren wurde abgewiesen. Laut Insolvenzverwalter Christof Stapf kann der Vermögensverwalter seine behaupteten Ansprüche in einem regulären Schiedsverfahren geltend machen, nicht aber in einem Eilschiedsverfahren.

Die Araber behaupten, Signa habe Finanzierungsvereinbarungen verletzt. Auch Investoren aus Luxemburg, die ebenfalls Mubadala zugerechnet werden, haben eine Schiedsklage eingebracht. Da geht es um weitere knapp 300 Mio. Euro.

Unklarheit herrscht nach wie vor über die Zukunft von Bauprojekten der Signa-Firmengruppe. Laut einem Bericht von ORF-Niederösterreich ist fraglich, ob Signa als Partner für die Pläne um das Alte Werftgelände in Korneuburg erhalten bleibt. Die Stadt will jedenfalls am Projekt festhalten “und zur Not mit einem anderen Partner bauen”. Weiter offen ist auch der Status beim Bau des Kaufhauses Lamarr in Wien.