Von: luk
Sinich – Die Produktionsanlagen der Siliziumwerke in Sinich bei Meran werden entleert. Die Silane sollen dabei in festem Zustand entfernt werden. “Wir haben auf der Grundlage des Vorschlags des ‘Ständigen Komitees zu Solland Silicon’ im Einvernehmen mit dem Unternehmen Memc, dem Personal von Solland Silicon sowie dem Konkursverwalter diesem Verfahren den Vorzug gegeben“, informierte gestern (27. September) Landeshauptmann Arno Kompatscher den Bürgermeister von Meran, Paul Rösch, sowie Stadträtin Gabriela Strohmer.
Die Silane in festem Zustand zu entfernen, sei sicherer, kostengünstiger, einfacher und schneller, als eine Entfernung in flüssigem Zustand, fasste der Landeshauptmann die Ergebnisse einer Risiko/Kosten/Zeit-Analyse zusammen. Das Unternehmen Memc hat sich in der Lage und bereit erklärt, die Silane mit diesem Verfahren zu entfernen. Das Personal hat der Vorgehensweise ebenso zugestimmt wie der Konkursverwalter. “Die Entleerung mittels Verfestigung ist nun möglich”, führte Landeshauptmann Kompatscher aus, “weil in den letzten Monaten die sicherheitstechnischen Voraussetzungen dafür geschaffen wurden.”
Zur Entleerung wird die gesamte Anlage bis Sommer kommenden Jahres in Betrieb bleiben. Damit würde auch ein mögliches Veräußerungsverfahren nicht beeinflußt. Die Kosten für die Entleerung werden auf 9,85 Millionen Euro geschätzt, wobei weitere 5,3 Millionen Euro an Energiekosten zu Lasten des Landes hinzukommen werden. Der Verkauf der verfestigten Silane dürfte Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro bringen, die von diesem Betrag abzuziehen wären.
Erfreut darüber, dass nach der Stand-by-Schaltung nun die Entleerung der Anlage folgt, zeigte sich Bürgermeister Paul Rösch, der sich “im Namen aller Meranerinnen und Meraner beim Landeshauptmann für die hervorragende Arbeit in dieser Sache” bedankte: “Das ist für unsere Stadt ein großer Schritt vorwärts. Wir werden allen ehemaligen Beschäftigten der Solland Silicon Unterstützung anbieten und gemeinsam an einem nachhaltigen Zukunftskonzept für das Areal arbeiten.”
Auch Merans Stadträtin Gabriela Strohmer begrüßte die Vorgehensweise: “Dank der raschen und reibungslosen Arbeit des Landes können wir nun in die Zukunft schauen. Das Ziel muss es sein, langfristige Arbeitsplätze für Meran zu schaffen und Betriebe anzulocken, die zum Profil der Stadt und zu den vor Ort bereits vorhandenen Wirtschaftskreisläufen passen.”
Um den Beschäftigten der Siliziumwerke neue Arbeitsmöglichkeiten zu erschließen, haben sowohl die Gemeinde Meran und die Landesabteilung Arbeit sowie die italienische Berufsbildung Maßnahmen zur Umschulung und Wiedereingliederung eingeleitet.
Im Juli hatte die Landesregierung die schrittweise Stilllegung der Siliziumwerke in Sinich beschlossen, nachdem auch die dritte Versteigerung der Solland Silicon leer ausgegangen war.