Von: luk
Meran – Lebensmittel sammeln, die im schlimmsten Fall ästhetische Mängel aufweisen, und sie an bedürftige Menschen weiter geben: Das ist Sinn und Zweck des Projektes Siticibo, welches seit Juli 2011 von der Stadtgemeinde Meran zusammen mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt gefördert wird.
Die Grundidee ist folgende: Private Unternehmen, die Lebensmittel verkaufen oder herstellen, geben jene Produkte kostenlos weiter, die sich nahe am vorgegebenen Haltbarkeitsdatum befinden oder sonstige Makel aufweisen. Andernfalls würden die Lebensmittel allesamt im Mülleimer enden. Freiwillige sammeln die zwar „ausgemusterte“, aber deshalb nicht minderwertige Nahrung ein und geben sie an bedürftige Familien und Personen weiter. 2017 konnten insgesamt 80.021,6 kg Lebensmittel – knapp 12.000 kg mehr als 2016 – für einen Gesamtwert von 426.808,60 Euro verteilt werden.
Noch nie konnten die MitarbeiterInnen der 19 Vereine in Meran und Bezirk, die sich an der Initiative beteiligen, in den insgesamt 39 teilnehmennden Lebensmittelgeschäften eine solche Menge an Nahrung einsammeln. Seit 2011 wurden insgesamt über 320.000 kg Lebensmittel, die für den Mülleimer bestimmt waren, gesammelt und bedürftigen Personen geschenkt. Der Gesamtwert der Produkte, die sonst entsorgt worden wären, beträgt über 1,7 Millionen Euro.
“Diese Initiative erfüllt eine sehr wichtige soziale, wirtschaftliche und nachhaltige Funktion”, hob Sozialstadtrat Stefan Frötscher hervor. “Zum einen kommt dieser Einsatz zur Zeit 2.300 Menschen in Notsituationen zugute, zum anderen werden Lebensmittelverschwendung und Müll vermieden. Weiters trägt dieses Projekt dazu bei, eine Kultur der Achtsamkeit, der Solidarität und des sparsamen Umganges mit unseren Ressourcen zu fördern. Nicht zuletzt können auch die teilnehmenden Betriebe davon profitieren, indem diese die Mehrwertsteuer für abgetretene Produkte zurückerhalten können”, so Frötscher.
Die Kosten dieses Projektes werden jeweils zur Hälfte von der Stadtgemeinde Meran (13.000 Euro) und von der Bezirksgemeinschaft (13.000 Euro) getragen.