Umweltschützer stellen Forderungen

„Skifahren muss nachhaltiger werden“

Donnerstag, 30. November 2023 | 09:37 Uhr

Von: mk

Bozen – Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz weist im Rahmen der Eröffnung der Skisaison 2023/2024 auf die mangelnde Nachhaltigkeit des Skisportes hin.

Skifahren sei ein schöner Sport und die Skigebiete seien wichtig für unser Land, hießt es in einer Aussendung. Allerdings weise diese Sportart einen negativen ökologischen Fußabdruck auf, der den mittlerweile anerkannten Klimazielen eindeutig zuwiderlaufe.

„Damit Skifahren in Zukunft nachhaltig werden kann, muss jetzt umgedacht werden. Dabei sollte dies gerade bei den Skianlagenbetreibern eine Selbstverständlichkeit sein, schließlich schmilzt mit jeden Zehntel Grad Celsius mehr ihr Geschäftsmodell dahin“, erklärt der Dachverband.

Bereits heute umschließe der Verbund Dolomiti Superski mit 1.500 Kilometern dreimal so viel Pistenlänge, als Südtirol beschilderte Radrouten habe. Die Kapazität der Liftanlagen in Südtirol sei ausreichend, um mehr als die gesamte Bevölkerung innerhalb einer Stunde zu befördern. „Die Kapazitäten sind daher ausreichend für die Südtirolerinnen und Südtiroler sowie für die aktuelle Gästezahl. Eine weitere Intensivierung des Tourismus ist mit Sicherheit nicht nachhaltig und deshalb abzulehnen“, so die Umweltschützer.

Neue Investitionen dürften daher nicht mehr auf eine Erhöhung der Kapazitäten zielen, sondern müssten darauf ausgerichtet sein, dass der Skisport nachhaltiger werde. „Ein allererster, winziger Schritt dahin gehend ist der Erhalt der bestehenden, in manchen Skigebieten nur mehr in sehr reduziertem Ausmaß vorhandenen Naturflächen“, so der Dachverband.

Intakte gewachsene Wälder würden einen wichtigen Kohlenstoffspeicher darstellen und seien daher zu erhalten. Sie könnten nicht durch neue Bäume ersetzt werden, da diese viel Wachstumszeit brauchen würden, um vergleichbar viel CO2 zu speichern.

Roland Plank, Sachverständiger für Klimaschutz des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, der größten Umweltorganisation Südtirols, fordert daher: „Der Klimaplan Südtirol 2040 hebt die wichtige Bedeutung der Wälder klar hervor und schreibt vor, die Umwidmungen von Waldflächen zu reduzieren. Wir fordern, dass ab sofort keine weiteren Wälder für den Bau neuer Pisten oder Aufstiegsanlagen zerstört werden dürfen.“

In diesem Zusammenhang geht die konkrete Forderung an die Kronplatz AG, auf das geplante Projekt des neuen Lorenziliftes inklusive Piste zu verzichten und die kleine Lärchen- und Zirbenwaldinsel inmitten der bestehenden Pisten zu bewahren.

Bezirk: Bozen