"Viele offene Fragen"

SLOT-System: Skepsis unter den Warentransporteuren

Freitag, 19. Mai 2023 | 12:45 Uhr

Von: luk

Bozen – In Bezug auf das neue Slot-Buchungssystem für Lkw äußern zahlreiche Südtiroler Frächterunternehmen ihre Bedenken. Das Ziel des Buchungssystems sei es, zukünftig Staus zu vermeiden. Die Umsetzung des Systems wird jedoch kritisch gesehen.

Das neue Buchungssystem für Lkw birgt viele Fragen hinsichtlich seiner Umsetzbarkeit und der Berücksichtigung der Bedürfnisse der Warentransporteure mit sich. Astrid Huez, Sprecherin der Warentransporteure im lvh unterstreicht: „Ich kann mir das Buchungssystem aktuell mit Nachfahrverbot und Blockabfertigung nicht als lösungsbringend vorstellen. Außerdem fehlen noch die praktischen und technischen Details: wie funktioniert es in der Praxis, wer ist berechtigt Fahrten zu buchen, wie viele Fahrten darf jedes Unternehmen buchen?“

Bei der Entscheidung und Umsetzung des Systems dürften besonders Kleinbetriebe auf keinen Fall außen vor gelassen werden. Nur eine pragmatische Lösung könne die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. Eine pauschale Umsetzung des neuen Buchungssystems ohne Berücksichtigung der Bedürfnisse der kleinstrukturierten Betriebe sei kontraproduktiv und könne negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Warenverkehr haben, heißt es weiter.

Der Landtagsabgeordnete Gert Lanz hat in Hinblick auf diese Bedenken eine Landtagsanfrage gestellt. Konkret geklärt werden müssten die Flexibilität des Systems, das Zeitfenster für Buchungen, die konkrete Vergabe von Fahrberechtigungen, die Vereinbarung mit Lenk- und Ruhezeiten, Ausnahmeregelungen z.B. Nahrungsmitteltransporte usw. ebenso wie die frühzeitige Einbindung der Interessensvertreter der Sektoren.

Die Warentransporteure wünschen sich eine transparente und offene Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden und den betroffenen Unternehmen, um mögliche Probleme im Voraus zu erkennen und zu lösen. Nur so könne eine praxisnahe Lösung gefunden werden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat bereits seine Zusage für die Miteinbeziehung der Interessensvertretungen gegeben.

Bezirk: Bozen