Rückgang bei inländischen Gästen

Sommertourismus sprengt erneut Rekorde

Freitag, 29. November 2024 | 10:54 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Sommerhalbjahr 2024 (Mai-Oktober 2024) beträgt die Zahl der Gästeankünfte 5,4 Millionen, wie das Landesinstitut für Statistik ASTAT mitteilt. Das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zum Sommer 2023. Die Zahl der Übernachtungen steigt gegenüber dem vorangegangenen Sommer um 1,6 Prozent auf 22,8 Millionen.

Aus dem Kernmarkt Deutschland werden insgesamt 11,7 Millionen Übernachtungen registriert; das sind 51,1 Prozent der Gesamtübernachtungen. Die Zahl der Übernachtungen der inländischen Gäste sinkt um 2,0 Prozent und erreicht über 6,3 Millionen.

+16,4 Prozent Übernachtungen im Mai

Im Sommerhalbjahr 2024 steigt die Zahl der Ankünfte um 190.222 und jene der Übernachtungen um ungefähr 367 Tausend im Vergleich zum Sommer 2023. Diese Zahlen übertreffen jene des Sommers 2019 vor der Pandemiekrise. Nach Monaten betrachtet hat vor allem der Mai mit einem Plus von 317 Tausend Nächtigungen (+16,4 Prozent) im Vergleich zum Sommer 2023 kräftig zugelegt. Den stärksten Rückgang an Übernachtungen verbucht hingegen der Juni: 237 Tausend weniger als 2023 (-7,1 Prozent). Diese Schwankungen hängen mit den beweglichen Feiertagen, welche alternierend auf Mai oder Juni fallen, zusammen. Der August bleibt weiterhin der Monat mit den meisten Nächtigungen

5,4 Millionen Übernachtungen in Betrieben mit vier Sternen

Im Sommer 2024 verzeichnen die gastgewerblichen Betriebe den größten Anteil an den Übernachtungen (70,5 Prozent). 27,8 Prozent der gesamten Übernachtungen (knapp über 6,3 Millionen) entfallen auf die Drei-Sterne-Betriebe. Diese Kategorie verzeichnet die meisten Nächtigungen, obwohl sie im Vergleich zum vorhergehenden Sommer um 169 Tausend gesunken sind. Die Zahlen der Fünf-Sterne-Kategorie steigen weiter, sowohl die Ankünfte (+12,5 Prozent) als auch die Übernachtungen (+10,2 Prozent).

Der zweitgrößte Anteil an den Übernachtungen entfällt auf die Vier-Sterne-Betriebe (23,5 Prozent bzw. 5,4 Millionen Übernachtungen).

Die drittstärkste Kategorie nach Übernachtungszahlen ist Urlaub auf dem Bauernhof mit 2,5 Millionen: Diese Betriebe verzeichnen einen Zuwachs von 3,0 Prozent gegenüber dem Sommer 2023.

253.831 Betten in den Beherbergungsbetrieben

Im Sommer 2024 werden insgesamt 253.831 Betten angeboten. In der gehobenen Kategorie der Vier- und Fünf-Sterne-Betriebe gibt es 3.088 Betten mehr als im vorangegangenen Sommer, in den niederen Kategorien steigt die Bettenanzahl um 1.021 Betten.

Im Vergleich zum Sommer 2023 verzeichnen die Kategorien Urlaub auf dem Bauernhof und Privatquartiere einen starken Anstieg der Bettenzahl mit einem Plus von 2.862 bzw. 2.493 Betten. Damit erreichen diese Kategorien insgesamt 32.161 bzw. 34.169 Betten.

Der durchschnittliche Index der Bettenauslastung in den gastgewerblichen Betrieben beträgt im gerade abgelaufenen Sommer 54,7 Prozent, im Sommer 2023 lag er bei 55,6 Prozent. Die höchste prozentuelle Auslastung nach Kategorie weisen die Fünf- und Vier-Sterne-Betriebe mit 75,0 Prozent bzw. 69,2 Prozent auf.

Nur im Vinschgau sinken die Übernachtungen

Von den acht Bezirksgemeinschaften verzeichnet nur der Vinschgau einen Rückgang der Übernachtungen im Vergleich zum Sommer 2023 (-1,7 Prozent bzw. -25.581 Übernachtungen). Die größten prozentuellen Zuwächse zeigen sich in den Bezirksgemeinschaften Bozen und Salten-Schlern: Bozen +10,6 Prozent (das entspricht +40.093 Übernachtungen), Salten-Schlern +7,7 Prozent (+110.586 Übernachtungen). Das Pustertal und das Burggrafenamt registrieren mit jeweils 6,0 Millionen die meisten Übernachtungen in absoluten Zahlen; das entspricht einer Veränderung gegenüber dem Sommer 2023 um +1,4 Prozent und +0,5 Prozent. Das Burggrafenamt verzeichnet nur 67.897 Nächtigungen weniger als das Pustertal.

Der Index der Bettenauslastung ist im Sommer 2024 mit 63,3 Prozent im Burggrafenamt am höchsten. Es verfügt über 51.078 Betten.

Am längsten verweilen die Urlauber und Urlauberinnen in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,9 Tagen. Es folgen das Pustertal mit 4,5 Tagen und das Überetsch-Unterland mit 4,4 Tagen.

Das benachbarte Bundesland Tirol meldet für die Sommersaison 2024 über 6,4 Millionen Ankünfte (+1,4 Prozent gegenüber 2023) und knapp 22,7 Millionen Übernachtungen (-0,3 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Tirol beträgt 3,5 Tage.

11,7 Millionen Übernachtungen von Gästen aus Deutschland

Im Sommerhalbjahr 2024 halten die Gäste aus dem Kernmarkt Deutschland mit 51,1 Prozent den größten Anteil an den gesamten Übernachtungen. Es kommen 2,5 Millionen Gäste aus Deutschland nach Südtirol, die 11,7 Millionen Übernachtungen tätigen (das entspricht +0,6 Prozent bzw. -0,6 Prozent).

Die Übernachtungszahl der inländischen Gäste beträgt über 6,3 Millionen, was einem Rückgang von 2,0 Prozent bzw. von 132 Tausend Nächtigungen gegenüber dem Sommer 2023 entspricht, der ebenfalls bereits einen Rückgang von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahressommer verzeichnet hatte. Der Wert liegt aber dennoch über jenem des Sommers 2019 vor der Pandemiekrise.

Neben den weiteren Hauptmärkten Schweiz und Lichtenstein mit 1,1 Millionen Übernachtungen, Österreich (840 Tausend) und Niederlande (450 Tausend) werden aus Südamerika (+52,1 Prozent), Kanada (+41,8 Prozent), Japan (+40,2 Prozent), dem Vereinigten Königreich (+32,9 Prozent) und den Vereinigten Staaten (+32,2 Prozent) starke Zunahmen der Übernachtungen registriert.

Trotz des Rückgangs der Übernachtungen der italienischen Gäste bleibt die Verteilung nach Regionen unverändert. Den größten Anteil an den inländischen Übernachtungen halten die Gäste aus der bevölkerungsstärksten Region, d. h. aus der Lombardei, mit über 1,5 Millionen Übernachtungen. Am längsten halten sich die italienischen Gäste aus dem Latium (6,1 Tage), aus Ligurien (5,8 Tage), Apulien (5,5 Tage) und Sardinien (5,2 Tage) in Südtirol auf. Knapp die Hälfte aller Übernachtungen von inländischen Gästen (48,7 Prozent) wird im Sommer 2024 in der Bezirksgemeinschaft Pustertal verbucht.

Mittlere Aufenthaltsdauer unverändert

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bleibt mit 4,3 Tagen im Vergleich zum Sommer 2023 unverändert, ist aber im Vergleich zu 2021 und 2022 (jeweils 4,6 und 4,4 Tage) gesunken. Die Gäste, die sich am längsten in Südtirol aufhalten, kommen aus Luxemburg (5,4 Tage) und Afrika (5,0 Tage).

Nach Monaten betrachtet ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im August mit 4,8 Tagen am längsten.

Nach Kategorie betrachtet verweilen die Gäste am längsten in den Betrieben mit Urlaub auf dem Bauernhof (6,4 Tage), in den Residences (5,6 Tage) und in den Privatquartieren (5,1 Tage).

Bezirk: Bozen

Kommentare

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16 Kommentare auf "Sommertourismus sprengt erneut Rekorde"


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monia
monia
Superredner
3 h 56 Min

In ganz Europa schwächelt die Industrie! Massenentlassungen bei VW, Schaeffler, KTM usw. Die nächsten werden Bosch, Conti und viele mehr sein! Auch GKN und Intercable in Bruneck werden diese Flaute spüren und bald wahrscheinlich Entlassungen vornehmen müssen!

Seien wir deshalb bloss froh, dass der Tourismus bei uns noch gut läuft auch wenn einige “Miesmacher” und “Schützer” hier noch immer nicht die elementarsten, wirtschaftlichen Zusammenhänge verstehen wollen und deshalb gegen den Tourismus täglich schimpfen und wettern!

info
info
Kinig
2 h 49 Min

Seien wir also auch froh darüber, dass GKN und Intercable mit leiden? Weil es dann wieder billige Arbeitskräfte für die Bettenburgen gibt?
Die Bettenburgkönigin Monia mag das

Doolin
Doolin
Kinig
2 h 7 Min

…wenige geniessen Vorteile, viele nur Nachteile…

So ist das
4 h 20 Min

Es kann nicht sein, dass die Tourismuslobby das Land überlastet, Hauptsache ihre Kassen klingeln egal ob die Umwelt und die Bewohner darunter leiden.
Und dann auch noch bei jeder Gelegenheit um Beiträge jammern und danach trachten, dass die Touristen bevorteilt werden 😳

Homelander
3 h 35 Min

Das heißt dann, daß die Preissteigerungen für die Einheimischen auch alle Rekorde sprengen werden! Einfach mal Danke sagen! 

So sig holt is
2 h 35 Min

nicht nur der Tourismus allein ist schuld daran… es kaufen immer mehr Auswertige in südtirol Immobilien, was die preise nochmals in die Höhe treibt… habe erst vor kurzem mit einem Makler gesprochen welcher sagte, dass im Moment sehr stark die Schweizer unsre Immobilien, hauptsächlich im raum bozen, aufkaufen

OrB
OrB
Kinig
3 h 53 Min

Eindeutig zu viel!
Das Ziel muss 25 Prozent weniger sein.
An Alle die jetzt schreien, daß wir den Tourismus brauchen,gebe ich Recht,aber nicht in diesem Ausmaß, denn das nennt man Übertourismus und der führt langfristig zu größeren Problemen.

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
2 h 6 Min

Dann streichen wir urlaub auf dem Bauernhof und das ist ja nur nebenerwerb die leben ja nicht davon also wäre es,da gar nicht schlimm

sophie
sophie
Kinig
4 h 19 Min

Wieder neuer Rekord, aber immer fest Jammern…..

krokodilstraene
4 h 2 Min

Yuppi, wieder ein Rekord 😀
Und wenn sich die Vinschger auch noch etwas mehr anstrengen würden, hätten wir noch “bessere” Zahlen…
*Ironie OFF*

letzwetto
letzwetto
Superredner
3 h 29 Min

Mit dem brenner Casino werden hoffentlich weniger

info
info
Kinig
2 h 47 Min

Möglich. Halte das Problem aber für überbewertet, andere einspurige Bereiche, wie es sie ja jedes Jahr zuhauf gibt, haben die Leute auch nicht davon abgehalten, bei An- und Abreise im Stau herumzustehen

Plusminus
Plusminus
Superredner
3 h 58 Sek

Das wird leider zunehmend ein negativer Rekord, die Einheimische Bevölkerung und das Land als solches leiden unter den massiven Touristischen Auswirkungen.

Fieghdiehenne
1 h 42 Min

Lieber HGV, wäre es nicht höchste Zeit, dass Ihr den Südtirolern ein großes Stück vom Kuchen abgeben solltet ?? 

@
@
Kinig
1 h 36 Min

Der Sommertourismus erreichte in diesem Jahr Rekordzahlen. Doch nun, da die Saison zu Ende ist, stehen viele Beschäftigte im Tourismussektor mit saisonalen Arbeitsverträgen vor der Herausforderung, ihre Existenz zu sichern. Viele sind gezwungen, in mit Spenden und Steuergeldern finanzierten Notunterkünften oder sogar unter Brücken zu überwintern. Warum bieten die Tourismusunternehmen nicht ihren Mitarbeitenden ganzjährige Arbeitsverträge inklusive Unterkunft an? Es gibt zwar einige lobenswerte Ausnahmen, doch insgesamt bleibt hier noch viel Potenzial zur Verbesserung.

eddi
eddi
Neuling
2 h 8 Min

Es haben Ja alle etwas davon!!!🤮

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