Von: luk
Bozen – Die Alterung der Gesellschaft ist heute eine globale Realität, die Gesellschaft und Wirtschaft weitreichend verändern wird. Die Menschheit steht damit vor einer neuen Alterskultur, dessen Wünsche und Herausforderungen aktiv in Angriff genommen werden müssen. Heute wurde im Rahmen der Herbstmesse die neue Genossenschaft Wohnen im Alter vorgestellt, die neue Dienstleistungen für die Silver Society anbietet.
Die steigende Lebenserwartung steht derzeit einem drastischen Geburtenrückgang gegenüber. Diese demographische Entwicklung wird sich aufgrund der zunehmend besser werdenden Versorgung besonders in den Industrieländern noch massiv beschleunigen. In Südtirol leben heute etwa 98.000 Menschen, die über 65 Jahre alt sind.
Im Jahr 2030 werden es laut statistischen Prognosen mehr als 140.000 sein. Diesen Wandel nicht als Krise, sondern als Gegebenheit und Chance zu sehen, hat sich die neue Südtiroler Genossenschaft Wohnen im Alter (WIA) zum Ziel gesetzt. Ausgehend vom AAL (Ambient Assisted Living) Projekt FAIR CARE das in Zusammenarbeit zwischen EURAC und der ASP-Servizi erarbeitet wird, verfolgen jetzt 14 Mitgliedern ein gemeinsames Ziel: Das Leben und Wohnen im Alter noch selbständiger, attraktiver und aktiver zu gestalten. „Älter werden ist nicht länger mit Seniorendasein, Ruhestand und Immobilität gleichzustellen, sondern vielmehr verbunden mit aktiven gesellschaftlichen Aufgaben wie zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeiten, Weiterbildungen, kulturellen Veranstaltungen, Mitarbeit in Betrieben, Reisen und vieles mehr. Wir möchten der dritten Generation neue Dienstleistungen bieten, die das tägliche Leben erleichtern“, erklärte der Präsident von Wohnen im Alter, Otto von Dellemann im Rahmen der Pressekonferenz, bei der die Genossenschaft erstmals vorgestellt wurde. Das Angebot geht von der Beratung und Umsetzung von barrierefreien Wohnungen über Sicherheit und Alltagshilfen für Zuhause, Weiterbildungsangeboten und Transportdiensten bis hin zur Beratung von Finanzierungen und Rechtsbeistand. „Unser Ziel ist es, den Senioren die Erhaltung eines individuellen und privaten Lebensstils zu ermöglichen. Wenn hierfür eine bodenbündig eingebaute Dusche, automatisches Licht im Kleiderschrank, stundenweise Haushaltshilfen oder soziale Für- und Vorsorge notwendig ist, so werden wir den Interessierten die entsprechenden Kontakte vermitteln und Unterstützung anbieten“, so Dellemann.
Über die wichtige Bedeutung solcher Initiativen, die speziell in Form von Genossenschaften umgesetzt werden, sprach auch Landesrätin Martha Stocker: „Wichtig ist, dass zahlreiche Institutionen, Vereine, Verbände und Unternehmen gemeinsam ein solch umfassendes Angebot forcieren. Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer unterstrich, dass WIA einen wichtigen Mehrwert auch auf Gemeindeebene darstellen werde, vor allem in den Bereichen Wohnen und Freizeit.
Informationen über die einzelnen Dienstleistungen können im Rahmen der Herbstmesse direkt am Stand von Wohnen im Alter oder im Internet unter www.wohnen-im-alter.it eingeholt werden.
Die Mitglieder
Derzeit besteht WIA aus folgenden Mitgliedern: Arche im KVW, Arbeitergenossenschaft C Plus, ASP Servizi, Confcooperative, Ethical Banking, Gemeindenverband Südtirol, KVW, Legacoopbund, Raiffeisen Online, Sophia – Genossenschaft für Forschung und soziale Innovation, Sozialgenossenschaft Humanitas 24, Stiftung St. Elisabeth, Weisses Kreuz Landesrettungsverein und dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister lvh. „Der Mitgliedsbeitritt steht all jenen Organisationen offen, die das Angebot von Wohnen im Walter noch bereichern können. Wir erhoffen uns von der engen Zusammenarbeit die Entwicklung von neuen Dienstleistungen wie zum Beispiel im Fall der Weiterbildungskurse zum Fachbetrieb Wohnen im Alter, eine Idee, die gemeinsam mit dem lvh entstanden ist“, erklärt Monica Devilli, Vizepräsidentin von Wohnen im Alter.