Von: luk
Bozen – Südtirol greift bei der Unterstützung der Vereine im Sozialbereich auch heuer tief in die Tasche und fördert Tätigkeiten und Initiativen, deren soziale Bedeutung auf der Hand liegt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Für laufende Ausgaben werden fast 17,7 Millionen Euro ausgegeben, dazu kommen 7,6 Millionen für Investitionen. “Mit diesen Geldern unterstützen wir Non-Profit-Organisationen, die in den Städten und vor Ort unglaublich viel in Bewegung setzen und Dienstleistungen im öffentlichen Interesse für die Bevölkerung bieten”, betonte Soziallandesrätin Martha Stocker bei einer Medienkonferenz. Die Gesamtsumme der zu vergebenden Geldmittel sowie die meisten Beiträge waren in den vergangenen vier bis fünf Jahren stabil oder stiegen leicht an.
Herausforderung demografischer Wandel
90 Prozent der laufenden Ausgaben kamen nicht Gewinn orientierten Organisationen zugute, nur in Ausnahmefällen wurden auch an öffentliche Körperschaften Beiträge vergeben. Gefördert werden nur Projekte, deren soziale Relevanz nachgewiesen werden kann. Dazu zählen etwa Initiativen im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes, Kinderferien und Familienerholung, Obdachlosigkeit und Senioren. Mögliche Schwankungen bei den Zuwendungen an einzelne Organisationen sind auf Entwicklungen in der Organisation selbst zurückzuführen, Kürzungen gab es in der Regel nicht – sofern die Tätigkeiten nicht verringert wurde. Um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern, werden in Zukunft Geldmittel allein nicht ausreichen, zeigte sich Landesrätin Stocker überzeugt, vielmehr müsse “der vermehrte gemeinsame Einsatz von öffentlichen Institutionen und privaten Organisationen zu einem zentralen Anliegen werden. Dazu zählt auch eine größere personelle Verfügbarkeit”, sagte sie. In dieselbe Kerbe schlug auch der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit Martin Telser: “Die gesellschaftlichen Entwicklungen und die Zunahme von Menschen mit chronischen Krankheiten fordern vermehrte Investitionen, auch um den steigenden Bedürfnissen Rechnung tragen zu können.”
Unterstützung verschiedenster Aktivitäten
Die meisten Beitragsgesuche gingen für den Bereich Investitionen für Dienste für Senioren ein (112 Gesuche/Förderungsbeitrag 5,8 Millionen Euro), es folgen Tätigkeiten im Bereich Senioren, Seniorenclub und Meeraufenthalte für Senioren (71 Gesuche/1,3 Millionen) sowie das Projekt “+35”, das die Arbeitseingliederung in öffentliche Körperschaften für benachteiligte Menschen vorsieht (63 Gesuche/834.000 Euro). “Mit den vergebenen Summen wurden Aktivitäten verschiedenster Art und Ausmaßes unterstützt, immer aber darauf ausgerichtet, den jeweiligen Organisationen die Ausübung ihrer Tätigkeit zu ermöglichen. Dies geht von der kleinen Seniorenvereinigung, für die einige Tausend Euro im Jahr von großer Bedeutung sind, bis zu großen Organisationen wie Caritas oder Lebenshilfe, die zahlreiche Dienste anbieten und entsprechend gefördert werden”, sagte der Direktor der Abteilung Soziales, Luca Critelli, und wies darauf hin, wie bereit das Tätigkeitsfeld ist. Beiträge wurden auch an Sozialgenossenschaften zur Arbeitseingliederung (43 Gesuche/3,5 Millionen Euro) und für Tätigkeiten und Initiativen in den Bereichen Menschen mit Behinderung, Psychiatrie und Sucht vergeben (46 Gesuche/3,2 Millionen Euro).
Arbeitseingliederung wächst
Die Förderungssätze liegen, je nach sozialer Relevanz, zwischen 20 und 90 Prozent. “Welche soziale Bedeutung diese Beiträge haben, lässt sich durch die Tatsache untermauern, dass allein durch Arbeitseingliederungsprogramme im Jahr 2017 615 benachteiligte Personen beschäftigt werden können”, unterstrich Landesrätin Stocker die Wirksamkeit des Förderwesens im Sozialbereich. Gerade in diesem Bereich stiegen die Zuschüsse sprunghaft an: Während im Jahr 2012 3,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und 392 Personen in den Arbeitsmarkt eingegliedert wurden, wurden im Jahr 2017 nahezu 4,4 Millionen Euro an Zuschüssen vergeben.