Von: mk
Bozen/Trient – Der italienische Verbraucherschutzbund Codacons fordert mehr Transparenz in Zusammenhang mit Spendengeldern nach den verheerenden Unwettern in Italien. Betroffen ist auch unsere Region.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich viele Italiener nach Umweltkatastrophen solidarisch zeigen und spenden, erklärt Codacons-Präsident Carlo Rienzi. Doch oft genug würden die Millionen versickern, die genaue Zweckbestimmung der gesammelten Gelder bleibe unklar.
Dabei werde auf doppelte Weise Schaden verursacht – einerseits für Personen, die gespendet haben, und andererseits für Betroffene, die Spenden bitter nötig hätten, davon aber nicht profitieren, fährt Rienzi fort.
Die Verbraucherschützer sind davon überzeugt, dass die Bürger bis auf den letzten Cent ein Recht zu erfahren hätten, was mit den Spendengeldern geschieht. „Aus diesem Grund haben wir beschlossen, den italienischen Zivilschutz, den italienischen Alpenverein CAI, den Fernsehsender La7, den Partito Democratico und alle anderen Institutionen, die in lobenswerter Weise Spendenkampagnen für das Trentino und für andere betroffene Gebiete ins Leben gerufen haben, abzumahnen“, erklärt Rienzi. Gleichzeitig sei ein Antrag gestellt worden, um Datenzugang zu erhalten und darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, wie viel bei den Spendensammlungen eingenommen wurde, auf welche Weise die Sammlung erfolgt ist und wofür die Summen verwendet werden.
Codacons ermahnt den italienischen Zivilschutz außerdem, sämtliche Spendensammlungen in Zusammenhang mit den Unwettern zu koordinieren und zu kontrollieren. Andere Wohltätigkeitsinitiativen, die nicht unter der Aufsicht des Zivilschutzes stehen, sollten verboten werden, betonen die Verbraucherschützer.