Von: Ivd
Bozen – In einem kürzlich erfolgten Austausch zwischen der Landtagsfraktion „La Civica“ und Vertretern des lvh, angeführt von Vizepräsident Hannes Mussak, wurden wichtige Themen zur Stärkung des Südtiroler Handwerks erörtert.
Das Handwerk in Südtirol ist mit 13.700 Betriebe und 45.000 Beschäftigten ein Eckpfeiler der Südtiroler Wirtschaft. Erfreulich sind auch die steigenden Lehrlingszahlen, nach denen aktuell 3.670 Jugendliche in Lehrverhältnissen beschäftigt sind. Zu den 8.000 Mitgliedern im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) zählen auch über 1.000 italienischsprachige Mitglieder.
lvh-Vizepräsident Hannes Mussak sprach sich insbesondere für den Bürokratieabbau aus. Der Verband hat für seine Mitglieder eine digitale Anlaufstelle eingerichtet. Ziel ist es konkrete Fälle zu sammeln, auf deren Verbesserung zu prüfen und bei den zuständigen Stellen Vereinfachungen für die Mitgliedsbetriebe des lvh zu erreichen. „Das fängt bereits bei der wiederholten Abfrage der öffentlichen Verwaltung von immer denselben Daten an. Hier gilt es Lösungen zu finden“, unterstreicht Mussak.
lvh-Vizedirektor Walter Pöhl ging auf die öffentliche Auftragsvergabe ein. Das Landesgesetz biete im Rahmen der Vergabe über Lose oder der Direktvergabe Spielräume, die es in der Praxis von den öffentlichen Verwaltungen verstärkt zu nutzen gilt. Dies stärkt die lokale Wertschöpfung und auch kleine Betriebe haben die Möglichkeit sich daran zu beteiligen.
Andreas Mair, Direktionsassistent des lvh sprach die Rolle des Handwerks im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit an. Das Handwerk ist ein aktiver Gestalter der Transformation. Für die Weiterentwicklung der Familienbetriebe in Südtirol, die vorwiegend kleinstrukturiert sind, braucht es im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements auch Instrumente, die auf ihre Betriebsstruktur ausgerichtet sind.
Landtagsabgeordneter Angelo Gennaccaro unterstrich die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit und hob die Möglichkeiten der Digitalisierung im Bereich des Bürokratieabbaus hervor. Er betonte die Notwendigkeit einer verbesserten Datenkommunikation innerhalb der Verwaltungseinheiten. Ein weiteres Anliegen ist für ihn die Weiterentwicklung der italienischen Berufsausbildung.
Der lvh ist der Ansicht: „Der Austausch verdeutlicht die gemeinsamen Anstrengungen von politischen Akteuren und Wirtschaftsvertretern, das Handwerk in Südtirol nicht nur zu erhalten, sondern als zukunftsorientierten und nachhaltigen Wirtschaftszweig weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Reduktion bürokratischer Hürden, der Förderung innovativer Ausbildungsmodelle und die Stärkung der lokalen Kreisläufe über Spielräume bei der öffentlichen Auftragsvergabe“.