Von: luk
Bozen – Im Juni läuft die Ernte von Erdbeeren, Himbeeren, Marillen und Kirschen mit Qualitätszeichen Südtirol an. Da die Pflanzen in diesem Jahr von Frühlingsfrösten verschont blieben, zeichnet sich eine qualitativ und quantitativ gute Ernte ab.
Das Wetter hat 2018 von Anfang an mitgespielt. „Die Blüte bei Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen war hervorragend und das Blühwetter ideal“, sagt Markus Tscholl, der Versteigerungsleiter bei der Obstversteigerung Egma in Vilpian. „Daher erwarten wir dieses Jahr eine deutlich höhere Menge an angelieferter Ware als letztes Jahr“, so Tscholl. 2017 lag der Ernteertrag der Erdbeeren durch den späten Frosteinfall bei 320 Tonnen. Dieses Jahr rechnet Tscholl mit 400 bis 450 Tonnen. Auch Hannes Spögler, Verantwortlicher des Bereichs Marille bei der VI.P, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, ist optimistisch: „Durch das ideale Frühjahr ohne Fröste und den guten Witterungsverlauf erwarten wir nach den geringen Ernten in den beiden Vorjahren nun wieder rund 450 Tonnen Ernteertrag.“
Jetzt ist schönes Wetter wichtig
Die Erdbeerernte läuft schrittweise an. Anfang Juni wurden die ersten Beeren für den lokalen Verkauf geerntet. Seit Mitte des Monats werden die ersten Früchte auf dem italienischen Markt verkauft und gegen Ende des Monats beginnt die Vollernte. Das Erdbeerfest im Martelltal am 23. und 24. Juni 2018 leitet die Ernte offiziell ein. „Wir gehen davon aus, dass je nach Witterung bis Mitte oder Ende August entsprechend Erdbeeren verfügbar sind, sodass wir die meisten Kunden beliefern können“, sagt Gerhard Eberhöfer, Verantwortlicher des Bereichs Beeren bei der VI.P. „Ab Mitte August bis voraussichtlich Ende September werden wir dann nur mehr begrenzt Verfügbarkeit haben, vor allem für den Südtiroler Markt und unsere eigenen Detailgeschäfte.“
Das gute Frühjahrswetter hat zur guten Qualität der Früchte beigetragen. Sie brauchen jetzt weiterhin warme Temperaturen und wenig Regen, um ihr Aroma voll entfalten zu können. „Um Qualitäts- und Planungssicherheit zu garantieren, sind die meisten Anlagen mit einer Regenüberdachung versehen“, erklärt Tscholl. Auch zu heißes Wetter würde der Ernte nicht guttun: Die Beeren würden zu schnell reifen und die Erntesaison wäre dann früher zu Ende.
2018 endlich wieder EINE reiche Kirschernte
„Nach zwei Jahren mit großen frostbedingten Ernteausfällen zeichnet sich wieder eine gute Erntemenge von circa 500 Tonnen ab“, sagt Reinhard Ladurner, der Verantwortliche des Bereichs Kirschen bei der VI.P. Die Herausforderungen seien nun vor allem rasche Sortierung, Verarbeitung und Verkauf. „Liebhaber der Vinschgauer Kirschen können auf Früchte in ausreichender Menge und in sehr guter Qualität zählen“, verspricht Ladurner. Aufgrund des Blühwetters im Frühjahr ist jedoch eine starke Konzentration der Ernte auf einen relativ kurzen Zeitraum zu erwarten.
Qualität durch HOHE Anbaustandards
Das Qualitätszeichen Südtirol garantiert die Güte der damit ausgezeichneten Produkte. Diese Qualität erreichen die Obstbauern, indem sie sich bei Düngung, Größe und Süße der Früchte sowie der Anbauhöhe an strenge Regeln halten. Die Anbaugebiete der Beeren und der Kirschen müssen auf mindestens 500 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Sie reichen bei den Kirschen bis auf 1.100 Meter und bei den Beeren bis auf 1.800 Meter Höhe. Die Ernte wird ausschließlich in Handarbeit eingebracht. Regelmäßige Kontrollen bescheinigen die Qualität und garantieren das einzigartige Aroma der Früchte.