Von: mk
Bozen – In den nächsten Tagen starten die Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten des historischen Sitzes der Sparkasse in Bozen. Das Gebäude, das in den Jahren 1904 bis 1907 in neo-barockem Stil nach Projekt des Architekten Wilhelm Kürschner erbaut wurde, ist in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im damals vorherrschenden Stil des Rationalismus einem umfassenden Umbau unterzogen worden. Die Fassade wurde dabei mit Klinker-Ziegelsteinen und architektonischen Elementen in Travertin-Kalkstein realisiert. Seit 1988 befindet sich das Gebäude unter Denkmalschutz.
„Als sich im Mai 2016 Klinkersteine von der Fassade gelöst haben“, erklärt SparkassePräsident Gerhard Brandstätter, „ist im Einvernehmen mit dem Landesdenkmalamt und mit Unterstützung der Architekturfakultät der technischen Universität in Mailand beschlossen worden, eine detaillierte Ursachenanalyse durchzuführen, die mehrere Monate gedauert hat, um die Materialien und die Techniken, mit denen die Fassade realisiert worden ist, genauestens zu erforschen. Mit dem Landesdenkmalamt haben wir von Anfang an die Notwendigkeit geteilt, die bestmöglichen Sicherheitsmaßnahmen für dieses, für die Stadt Bozen, einzigartige Gebäude von historischer, kultureller und architektonischer Bedeutung zu gewährleisten“, führt Brandstätter weiter aus.
„Die Komplexität der diagnostischen Phase ist darauf zurückzuführen, dass in den 1930er Jahren Bautechniken angewandt und Materialien verwendet wurden, die uneinheitlich waren. Einerseits wurde nach traditionellen Methoden gearbeitet, andererseits kamen bereits moderne Systeme zum Einsatz”, erklärt Carlo Costa, Vize-Präsident der Gruppe Sparkasse. „Nur dank Unterstützung von Wärmebildsystemen und Bodenradar in Verbindung mit verschiedenen Untersuchungen zur mechanischer Festigkeit war man imstande, die notwendigen Kenntnisse zu den Fassadenseiten zu erlangen und die unserer Meinung effektivsten und schonendsten Restaurierungstechniken ausfindig zu machen”, sagt Costa.
Die Arbeiten beginnen in den nächsten Tagen und werden innerhalb des nächsten Sommers abgeschlossen sein. Während der Wintermonate werden diese zeitweise gestoppt, weil für die Trocknung der verwendeten Werkstoffe – spezielle Harze und auf Kalk basierte Materialien – relativ milde Temperaturen benötigt werden.