Von: Ivd
Bozen – Für viele Handwerker in der Landeshauptstadt ist der tägliche Arbeitsweg längst zur Geduldsprobe geworden. „Die Verkehrssituation hat sich zur Dauerkrise entwickelt“, meint Rodolfo Gabrieli, Vizepräsident der CNA Südtirol und Präsident der Baugewerksparte. Was früher als Ausnahme galt, ist für Bauunternehmen, Installateure und Lieferdienste laut dem Funktionär inzwischen Alltag: Verspätungen, Umleitungen und der fast unmögliche Zugang zu Baustellen.
Die Ursachen seien CNA-Vize Gabrieli bekannt: „Die Großbaustellen in Bozen – etwa an der Eisackuferstraße oder beim künftigen Unterführungsprojekt in der Achille-Grandi-Straße – sorgen bereits jetzt für Verdruss. Mit dem offiziellen Baustart nach dem Sommer dürfte sich die Lage weiter zuspitzen.“
Die CNA Südtirol will gegensteuern und lädt am kommenden Dienstag um 11.00 Uhr zu einem Infotreffen in der Verbandsgeschäftsstelle. Im Fokus stehen dabei konkrete Informationen zu den geplanten Arbeiten an der Hochwasserschutzmauer sowie zur Unterführung in der Achille-Grandi-Straße. „An diesem Tag können sich betroffene Betriebe direkt ein Bild von den Bauprojekten machen und klären, wie ihre Erreichbarkeit sichergestellt wird“, erklärt CNA-Präsident Andrea Cappello. Erwartet werden auch Mobilitätsstadtrat Stefano Fattor sowie Ivan Moroder, Direktor des städtischen Mobilitätsamtes.
Doch die Handwerksbetriebe wollen mehr als nur Information – sie fordern Bewegung. „Schon seit Jahren setzt sich die CNA für praxisnahe Entlastungen ein. So etwa für eine befristete Öffnung der Brücken Resia und Palermo in beide Fahrtrichtungen oder die Freigabe der Via Claudia Augusta“, berichtet der CNA. Ein weiteres Anliegen betreffe die sogenannten Busspuren: „Laut Straßenverkehrsordnung sind diese für den öffentlichen Verkehr und Fahrzeuge mit sozialem Nutzen vorgesehen. Wir schlagen vor, in einem Pilotprojekt bestimmte Arbeitsfahrzeuge zuzulassen“, so Gabrieli. Gemeint sind etwa Monteure im Notdienst, Schlosser oder Transporteure von dringend benötigtem Material.
Ob und wie sich diese Vorschläge umsetzen lassen, liegt künftig auch in den Händen der neuen Stadtregierung. Gabrieli appelliert: „Es geht nicht um Sonderrechte, sondern um Arbeitsfähigkeit. Wer in Bozen den Lebensunterhalt vieler Menschen sichert, sollte auch ohne Umwege zu seinen Einsatzorten gelangen.“
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