Von: luk
Bozen – Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, ruft für die Stichwahlen am 4. Oktober 2020 in Meran und Bozen zu einer zahlreichen Teilnahme der Wahlberechtigten auf.
Die Wähler mögen sich genau mit den Inhalten der konkurrierenden Bürgermeisterkandidaten auseinandersetzen – es liege in der Hand der Wähler, die Richtung, in welche sich die beiden Städte entwickeln sollen, vorzugeben: „Als Vorsitzender des ASGB habe ich massives Bauchweh aufgrund des Umstandes, dass der Bozner und Meraner Bürgermeisterkandidat des rechten Flügels von der postfaschistischen Bewegung „Fratelli d’Italia“ unterstützt werden.“
Der ASGB-Chef ersucht die Wähler, in ihrer Entscheidungsfindung auch daran zu denken, dass eine Legitimation einer Koalition mit mitunter nationalistisch denkenden und postfaschistischen Kräften eine langfristige Schwächung der Minderheiten zu Folge hätte.
„Der Minderheitenschutz fußt nämlich auf dem Sockel, dass sich die betroffenen Minderheiten selbst von nationalistischen Gruppierungen distanzieren und jene, die in etlichen lokalen und nationalen Medien immer wieder gegen die Autonomie hetzen oder sich gegen eine historische Lösung faschistisch konnotierter Bauwerke und Namen wehren, ablehnen. Sollten die beiden ethno-linguistischen Minderheiten – deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler – Adjutanten bei der Mandatsbeschaffung für offenkundig minderheitenfeindliche Kräfte sein, dann würde das auch auf nationaler Ebene registriert und die Bestrebungen für einen Ausbau der Autonomie konterkariert. Diese Tatsachen sollten unbedingt berücksichtigt werden – denn Schäden in dieser Hinsicht wären kurzfristig wohl nicht mehr gutzumachen“, so Tschenett.