Von: luk
Bozen – Eine weitere Entscheidung für das euregionale Projekt “Europahütte” hat die Landesregierung mit der Genehmigung der Stiftungssatzung und der Ernennung ihrer Ratsmitglieder getroffen.
Die in den Zillertaler Alpen an der österreich-italienischen Grenze gelegene Europahütte soll als “Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im europäischen Geiste” neu errichtet werden. Auf den Neubau der ehemaligen Landshuter Hütte hatten sich die Landeshauptleute von Südtirol und Tirol, Arno Kompatscher und Günther Platter, im September 2020 verständigt. “Wir haben auch beschlossen, dass in Zukunft eine Stiftung das Schutzhaus führen soll, in der das Land Südtirol, das Land Tirol und die Sektion Landshut des Deutschen Alpenvereins zusammenarbeiten”, berichtete Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Für Europa, Umweltschutz, Frieden und Gewaltlosigkeit
Heute (8. März) hat die Landesregierung auf seinen Vorschlag eine weitere Voraussetzung geschaffen, damit das Projekt “Europahütte” umgesetzt werden kann: Sie genehmigte den Entwurf der Stiftungssatzung. In dieser sind die Förderung des europäischen Gedankens im alpinen Raum, der Schutz des alpinen Natur- und Kulturraumes sowie der Respekt gegenüber Menschen und Natur als Ziele festgeschrieben, während es Stiftungszweck ist, die Europahütte zu verwalten und zu betreiben und Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien zugänglich zu machen. “Gerade in Zeiten wie diesen möchten wir zeigen, dass es auch anders geht, dass Grenzen überwunden werden können”, sagte Landeshauptmann Kompatscher. In diesem Sinne solle die Europahütte von einem Geist des Friedens und der Gewaltlosigkeit beseelt sein und eine solche Botschaft weitergeben und verbreiten. Die rechtliche Grundlage für die Beteiligung des Landes Südtirol an der Stiftung “Europahütte” war im Herbst mit dem Europagesetz 2021 geschaffen worden.
Martin Knapp und Peter Trenkwalder zu Stiftungsratsmitgliedern ernannt
Die Landesregierung hat heute nach Anhörung der Alpenvereine AVS und CAI auch ihre Mitglieder für den fünfköpfigen Stiftungsrat ernannt. Demnach werden der für Hütten zuständige AVS-Referatsleiter Martin Knapp und der Fachmann für Schutzhüttensanierung und Bergsportler Peter Trenkwalder die Landesverwaltung im Stiftungsrat vertreten. Ein Mitglied wird vom Land Tirol auf Vorschlag des Österreichischen Alpenvereins ernannt. Die zwei weiteren Mitglieder wird die DAV-Sektion Landshut benennen. Das Leitungsgremium der Stiftung bleibt fünf Jahre im Amt.
Südtirol, Tirol und DAV-Sektion Landshut als Stifter
Die Europahütte liegt auf 2693 Metern Meereshöhe zwischen Südtiroler Pfitsch- und Tiroler Vennertal. Derzeit wird es von der DAV-Sektion Landshut und der CAI-Sektion Sterzing gemeinsam geführt. Die Lage des Schutzhauses auf der 1919 gezogenen Grenzlinie zwischen Italien und Österreich macht es besonders symbolträchtig. Daher war die Zukunft der sanierungsbedürftigen Europahütte auch Gegenstand eines Interreg-Projekts “Fit4Co” (Fit for Cooperation). In einem weiteren Interreg-Projekt war der Standort geologisch untersucht worden. Auf der Grundlage der beiden Gutachten fiel in der Folge die Entscheidung für den Neubau. Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung zudem grünes Licht für den Ankauf des in der Gemeinde Pfitsch gelegenen Südtiroler Teils der Hütte samt Zubehörflächen gegeben.