Von: mk
Bozen – Leere Geschäftslokale wieder mit Tätigkeiten zu füllen: Mit diesem Ziel startet der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol gemeinsam mit der Vereinigung In Corso und der Gemeinde Bozen eine neue Initiative mit dem Namen „store again“. Dazu wird die Freiheitsstraße in Bozen/Gries als Pilotprojekt fungieren. Der offizielle Start erfolgte gestern mit einem entsprechenden Infoabend in Bozen.
In seinen Grußworten erklärte u.a. Horst Steinhauser, Präsident der Vereinigung In Corso und Mitglied des hds-Ortsausschusses, dass mit neuen Geschäftsmodellen neue Möglichkeiten für den Handel geschaffen werden sollen. Es gehe darum, dieses natürliche Einkaufszentrum mit seinen rund 70 Betrieben aufzuwerten und zu beleben, so der Kaufmann.
Pietro Perez und Marcella Macaluso vom hds stellten die verschiedenen Schritte dieses Pilotprojekt vor. „Wir bieten mit unserem Modell die Möglichkeit, Interessierten kostenlos oder zu günstigen Konditionen eine Unternehmenstätigkeit zu beginnen und einen Monat lang ihre Geschäftsideen zu testen. Bei erfolgreichem Geschäftsbeginn kann der Unternehmer dann seine Tätigkeit im Lokal weiterführen und sich dort längerfristig einmieten. Die Zuteilung der Lokale soll über ein Auswahlverfahren erfolgen, und eine eigens dafür vorgesehene Kommission wird die besten Ideen und Vorschläge bewerten“, so die hds-Vertreter. Ziel ist es, im September fünf derzeitige Leerstände wieder mit neuen Tätigkeiten zu füllen. Interessierte können ihre Bewerbungen innerhalb 12. Juli 2017 an den hds richten.
Für das Gelingen dieses Projektes ist eine enge Zusammenarbeit in erster Linie mit den Immobilienbesitzern, aber auch den Bürgern und der öffentlichen Verwaltung entscheidend, so der hds. Das Projekt diene dazu, erste Erfahrungen zu sammeln, um dann die Initiative auch in den anderen Einkaufsstraßen und Viertel der Stadt sowie in anderen Südtiroler Orten umzusetzen. Der hds soll mit store again zum Kompetenzzentrum in Sachen Leerstandmanagement werden und somit mehr Lebensqualität in den Orten garantieren.
Im Rahmen des Infoabends wurden neben dem Projekt store again auch alle Details der bevorstehenden Arbeiten in dieser Zone, wie die Realisierung der Tiefgarage mit rund 400 Autoabstellplätzen am Siegesplatz sowie des Bibliothekenzentrums in der Longonstraße, vorgestellt. Dabei wurden von den zuständigen Technikern der Gemeinde und des Landes die vorgesehenen Eingriffe, die Umsetzungszeiten und vor allem die entsprechenden Verkehrsregelungen während der beiden Bauphasen genauestens erklärt. Mit den Bauarbeiten der Tiefgarage wird voraussichtlich im Sommer 2019 begonnen (Bauzeit 18 bis 20 Monate), während die Arbeiten für das Bibliothekenzentrum von März 2018 bis März 2021 andauern werden.
Abschließend wurden Beispiele von bereits aufgewerteten Einkaufsstraßen und Handelsflächen aufgezeigt. Franco Tonelli, Direktor des Wirtschaftsverbandes Ascom von Imola stellte das Projekt „Imola IN LAB” vor, während Sara Panchetti, Inhaberin eines Modegeschäftes am Musterplatz in der Bozner Altstadt, aufzeigte, wie sie das Geschäftsmodell shop sharing bereits erfolgreich umgesetzt hat.