Von: mk
Bozen – Die Fachgewerkschaften Öffentliche Dienste von CGIL, CISL und UIL haben auf gesamtstaatlicher Ebene für Mittwoch, den 16. September 2020 einen ganztätigen Streik in der privaten Sanität ausgerufen.
Der Protest richtet sich gegen die Entscheidung der Arbeitgeberverbände ARIS und AIOP, den neuen Kollektivvertrag nicht definitiv zu unterschreiben, obwohl sie im Juni noch das Abkommen vorunterzeichnet hatten. „Dies, nachdem dieser Kollektivvertrag seit 14 Jahren nicht mehr erneuert worden ist“, erklären die Gewerkschaften.
Zudem hatten Gesundheitsminister Roberto Speranza und die Staat-Regionen-Konferenz einer Finanzierung von 50 Prozent der Kosten für die Vertragserneuerung zugestimmt, indem die Tarife zugunsten der akkreditierten Strukturen überarbeitet worden wären.
Ohne Vertragserneuerung bestehe das Risiko, dass noch mehr Beschäftige von der Privatsanität in das öffentliche Gesundheitswesen wechseln und die Attraktivität der Arbeitsplätze in der Privatsanität noch weiter sinke.
Auf Landesebene arbeiten die Gewerkschaften auf einen territorialen Zusatzvertrag für alle Strukturen der privaten Sanität hin. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann hat bislang aber auf zwei schriftliche Anfragen nicht reagiert.
In Südtirol sind rund 2.000 Personen von dieser Kollektivvertragserneuerung betroffen. Privatsanität bedeutet in Südtirol wichtige Anlaufstellen für die Bevölkerung wie die Privatkliniken Marienklinik, Villa Melitta, Bonvicini, St. Anna und die Lebenshilfe.