Von: luk
Laut Bersaglio-Studie schneidet Südirols Gesundheitssystem im Regionenvergleich in mehreren Bereichen sehr gut ab. Verbesserungspotenzial gibt es nach wie vor bei der Durchimpfungsrate.
Seit 2010 beteiligt sich Südtirol, wie weitere Regionen Italiens an der sogenannten “Bersaglio”-Studie der privaten Universität St. Anna in Pisa. Bewertet werden über 200 Indikatoren in diversen Bereichen des Gesundheitswesens. An der aktuellen Studie haben neun Regionen Italiens teilgenommen. Heute (19. Juni) wurden die Studienergebnisse in Bezug auf das Jahr 2023 vorgestellt.
“Durch den Vergleich der Daten und Indikatoren mit denen anderer Gesundheitssysteme können wir das Niveau unserer Dienstleistungen und Leistungen von Jahr zu Jahr analysieren, um klar zu erkennen, wo unsere Stärken liegen und in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen”, sagt Landesrat Hubert Messner.
Positiv bewertet wurden in der Studie die schnelle Notfallversorgung, wo Südtirol italienweit die Spitze einnimmt, vor allem, was die Schlaganfallversorgung betrifft. Auch sind die Wartezeiten bei onkologischen Eingriffen im Vergleich zu anderen Regionen wesentlich kürzer. Hervor sticht in Südtirol die Angemessenheit in der Verschreibung von Medikamenten. Überdurchschnittlich gute Bewertungen erhielten auch die Bereiche der wohnortnahen Pflege, der Pflege in den Seniorenwohnheimen sowie die Qualität der klinischen Prozesse.
Gezeigt hat sich im Vergleich mit den anderen Regionen auch, dass Südtirol in Gesundheitsleistungen durchschnittlich mehr finanzielle Mittel investiert, was unter anderem auch mit der besseren Entlohnung des Personals zusammenhängt.
Verbesserungspotenzial gibt es, wie schon bekannt, bei den Vorsorgeimpfungen im Kindesalter. Ebenfalls zu hoch in Bezug auf die restlichen Regionen ist die diagnosebezogene Angemessenheit, unter anderem im Bereich der Magnetresonanzen. Demnach werden in Südtirol mehr Magnetresonanzen verschrieben, als anhand der Altersstruktur der Bevölkerung zu erwarten wäre. Zudem werden diese oft mehrmals wiederholt.
Landesrat Hubert Messner bekräftigt: “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesgesundheitsdienst leisten eine herausragende Arbeit, was sich vielfach auch in der Bersaglio-Studie widerspiegelt. Anzumerken ist jedoch, dass Studien wie diese die Qualität der Patientenversorgung nur unvollständig abbilden, weil Daten aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmuster nicht immer vollständig vergleichbar sind.”