Von: mk
Bozen – Mehrere Tonnen Heu und Futtermittel sind in den letzten Tagen zu Bauern in das mittelitalienische Erdbebengebiet geliefert worden. Ermöglicht haben die Futterlieferungen Spenden aus Südtirol, zu denen der Südtiroler Bauernbund aufgerufen hatte.
Die verheerenden Erdbeben, der strenge Winter und nicht zuletzt mehrere Erdrutsche haben auch in der Landwirtschaft große Schäden verursacht. Viele Höfe sind nicht mehr bewohnbar und die Ställe zerstört. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bauern nicht mehr genügend Heu für ihre Tiere haben oder das Futter so verschmutzt ist, dass es nicht mehr verfüttert werden kann. Damit die Landwirte ihr Vieh nicht verkaufen müssen und damit ihre Existenzgrundlage verlieren würden, hatte der Südtiroler Bauernbund zu Spenden aufgerufen.
Mit dem gesammelten Geld wurden nun Heu und Futtermittel eingekauft und in das Erdbebengebiet gebracht.
Eine erste Lieferung erreichte schon vor einigen Wochen die Abruzzen. „Das Heu war für einen Gemeinschaftsstall bestimmt, in dem mehrere Bauern ihre Tiere unterbringen konnten. Die eigenen Ställe sind schwer beschädigt“, erklärte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Die Empfänger hatte der örtliche Bauernverband Confagricoltura ausgesucht.
Eine zweite Lieferung von Futtermitteln war für Bauern aus Civitella del Tronto in den Marken bestimmt und ist kürzlich eingetroffen. Die Gemeinde in der Provinz Teramo war von den Erdbeben besonders in Mitleidenschaft gezogen worden und jede Hilfe wird dort dringend benötigt. Die Verteilung vor Ort hat die Gemeindepolizei organisiert. Wie dramatisch die Lage nach wie vor ist zeigt die Tatsache, dass das Futter vor Ort auf Traktoren und Geländewagen umgeladen werden musste, da die Straßen für Lkw nicht mehr befahrbar sind. Insgesamt haben 19 Bauern Futtermittel erhalten.
In einem Schreiben haben sich die Bürgermeisterin von Civitella del Tronto, Cristina di Pietro, und der Kommandant der Gemeindepolizei, Michele Biondi, beim Südtiroler Bauernbund für die Hilfe bedankt. „Den Dank möchten wir an all jene weitergeben, die für die Bauern im Erdbebengebiet gespendet und ihnen so eine wertvolle Hilfe geboten haben“, sagte Tiefenthaler.