Projekt CoolST startet im März

Südtirol rüstet sich für die klimafreundliche Kühlung der Zukunft

Donnerstag, 13. Februar 2025 | 15:55 Uhr

Von: luk

Bozen – Wie viele Kühlgeräte sind in Südtirol im Einsatz? Welche Energiemengen verbrauchen sie – und wie wird sich das in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Mit diesen Fragen befasst sich das Forschungsprojekt CoolST, das im März 2025 startet und bis 2027 läuft. Ziel ist es, den Kühlmarkt der Provinz umfassend zu analysieren und Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung zu erarbeiten.

Fokus auf Energiebedarf und Marktstruktur

Unter der Leitung des Instituts für Erneuerbare Energie an der Eurac wird ermittelt, wie viele Kühlgeräte in Wohnhäusern, der Industrie, im Dienstleistungssektor und im Verkehr genutzt werden. Dabei werden nicht nur der aktuelle Energieverbrauch erfasst, sondern auch Prognosen bis 2040 erstellt. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Wohnsektor, da Haushalte eine zunehmend zentrale Rolle in der Kühlungsproblematik spielen.

Um die Kühlbranche in Südtirol besser zu verstehen, untersucht das Projekt zudem die Marktstruktur: Wer produziert, verkauft und vertreibt die Geräte? Durch eine detaillierte Analyse der Lieferkette sollen Marktanteile der Hersteller, Händler und Wiederverkäufer auf Provinzebene transparent gemacht werden.

Daten für Politik und Wissenschaft

Ein zentraler Baustein von CoolST ist die Schaffung eines Knowledge Hubs – einer frei zugänglichen Datenbank mit qualitätsgeprüften Informationen zum Kühlmarkt. Ergänzend wird ein digitales Tool entwickelt, das diese Daten in leicht verständliche Grafiken umwandelt.

Um fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, kombiniert das Projekt verschiedene wissenschaftliche Methoden: Neben parametrischen Simulationen unter Einbeziehung lokaler Klimadaten und sozialer Strukturen werden Expertenbewertungen und Vergleiche mit anderen Forschungsergebnissen durchgeführt.

Interdisziplinärer Ansatz für eine nachhaltige Zukunft

Die Herausforderung der Kühlung in Zeiten des Klimawandels erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Deshalb bringt CoolST Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen zusammen – von Ingenieurwesen und Architektur über Wirtschaft, Ökologie und Gesundheit bis hin zu Konsumentenverhalten und Politik.

Gefördert wird das Projekt durch das Innovationsprogramm P.-L.P. 14 der Provinz Bozen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen eine nachhaltige Kühlstrategie für Südtirol ermöglichen – und damit einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz und Klimaanpassung leisten.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen