Von: mk
Bozen – Im Jahr 2023 haben die Südtiroler Exporte einen Rekordwert von 6.932,1 Millionen Euro erreicht, was einer Zunahme von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies teilt das Landesstatistikinstitut ASTAT mit.
Die Handelsbilanz verzeichnet zum neunten Mal in Folge einen Überschuss (+132,1 Millionen Euro). Die Ausfuhren nach Spanien steigen um 29,1 Prozent.
In der Rangliste der am meisten exportierten Produkte nehmen frische Äpfel, Birnen und Quitten, mit einem Wert von 477,9 Millionen Euro bzw. 6,9 Prozent der Gesamtexporte, wieder den ersten Platz ein, vor den elektrischen Transformatoren (417,1 Millionen Euro bzw. 6,0 Prozent).
Insgesamt verkaufen 2.160 Südtiroler Unternehmen im Jahr 2023 Waren ins Ausland. Die Südtiroler Ausfuhren sind im Vergleich zum gesamtstaatlichen Durchschnitt stark auf die Sektoren Landwirtschaft und Lebensmittel spezialisiert.
Der Import steigt noch stärker, und zwar um 3,5 Prozent auf 6.800,0 Millionen Euro. Die Handelsbilanz schließt daher zum neunten Mal in Folge seit 2015 mit einem Überschuss von 132,1 Millionen Euro.
Südtiroler Export steigt um 3,3 Prozent, aber es gibt Einbußen im Sektor Fahrzeuge
Das Produkt, das von den 2.160 Wirtschaftstreibenden, die ins Ausland verkaufen, am häufigsten ausgeführt wird, sind die Äpfel mit einem Exportwert von 477,9 Millionen Euro (6,9 Prozent des Gesamtbetrages), gefolgt von den elektrischen Transformatoren mit 417,1 Millionen Euro (6,0 Prozent). Es folgen Bestandteile und Zubehör für Traktoren und Transportfahrzeuge für Personen und Güter mit 386,7 Millionen Euro (5,6 Prozent).
Zum neunten Mal in Folge seit 2015 ergibt sich ein positives Ergebnis der Handelsbilanz, während der Saldo zwischen 1997 und 2014 immer negativ war. Es handelte sich allerdings vielmehr um ein rechnerisches als um ein tatsächliches Defizit, das darauf zurückzuführen war, dass ein Großteil der nach Südtirol eingeführten Waren auf dem ganzen Staatsgebiet für den Verkauf verteilt wurde. Die Liste der nach Südtirol eingeführten Waren wird von Rohr- und Rübenzucker und chemisch reiner Saccharose angeführt. Diese sind vorwiegend für den Verkauf auf dem gesamten Staatsgebiet und nicht nur für den Südtiroler Bedarf bestimmt.
Die Bedeutung der Einfuhren in Südtirol zeigt sich auch im Vergleich mit dem Trentino, dessen Importe etwas mehr als halb so hoch sind wie die Südtiroler Einfuhren und dessen Export etwa drei Viertel der Südtiroler Ausfuhren ausmacht. Daraus ergibt sich auch ein deutlicher Unterschied in der Handelsbilanz, die im Trentino seit jeher einen eindeutig positiven Saldo aufweist, der vorwiegend auf das niedrigere Importvolumen zurückgeht.
Die 2023 in Südtirol verzeichneten Entwicklungen unterscheiden sich sowohl von jenen im Trentino als auch von den gesamtstaatlichen: In der Nachbarprovinz sinken die Importe (-4,9 Prozent) gegenüber 2022 und die Exporte steigen etwas stärker (+3,7 Prozent) als in Südtirol, auf gesamtstaatlicher Ebene sinken die Importe um 10,4 Prozent und die Exporte bleiben unverändert
Partnerländer
Deutschland und Österreich sind auch 2023 nach wie vor die wichtigsten Handelspartner Südtirols. 38,1 Prozent der Südtiroler Einfuhren stammen aus Deutschland und fast ein Drittel (30,6 Prozent) der Ausfuhren wird dorthin geliefert. Aus Österreich stammt fast ein Fünftel (19,4 Prozent) des gesamten Imports und mehr als ein Zehntel (10,7 Prozent) des Exports fließt dorthin. Südtirol weist 2023 gegenüber beiden Ländern einen negativen Handelsbilanzsaldo auf: Gegenüber Deutschland beträgt er -468,9 Millionen Euro und gegenüber Österreich -574,1 Millionen Euro. Diese Daten sind zusammen mit dem negativen Handelsbilanzsaldo gegenüber den Niederlanden (-301,6 Millionen Euro) und Polen (-102,9 Millionen Euro) mitverantwortlich für das Handelsbilanzdefizit gegenüber der EU-27-Post-Brexit (-1.160,9 Millionen Euro). Mit fast allen anderen EUStaaten ergeben sich hingegen positive Handelssalden, die den Fehlbetrag gegenüber der EU insgesamt jedoch nicht ausgleichen können.
Deutlich positive Salden werden dagegen gegenüber den europäischen Nicht-EU-27-Ländern nach dem Brexit und den anderen Kontinenten verzeichnet.
Ausfuhren nach Spanien steigen um 29,1 Prozent
Die Ausfuhren nach Deutschland, dem wichtigsten Absatzmarkt für Südtirol, steigen gegenüber 2022 um 1,0 Prozent; Österreich, der zweitwichtigste Markt, verzeichnet dagegen einen deutlich höheren Zuwachs von 2,1 Prozent. Wird die Analyse auf die anderen der zehn wichtigsten Absatzmärkte ausgeweitet, registriert Spanien (+29,1 Prozent) die größte Zunahme, gefolgt von den Niederlanden (+20,8 Prozent), der Slowakei (+10,8 Prozent), von Polen (+7,2 Prozent) und Frankreich (+6,0 Prozent). Die stärksten Rückgänge weisen hingegen Rumänien (-27,2 Prozent), Schweden (-8,0 Prozent) und die Tschechische Republik (-7,7 Prozent) auf.
In absoluten Zahlen ausgedrückt sind die Zuwächse der Exporte nach Spanien (+51,2 Millionen Euro), in die Niederlande (+33,9 Millionen Euro) und nach Slowenien (+28,7 Millionen Euro) am höchsten, während Rumänien (-45,3 Millionen Euro) und Dänemark (-16,9 Millionen Euro) die deutlichsten Rückgänge verzeichnen.
Die Ausfuhren in europäische und außereuropäische Nicht-EU-27-Post-Brexit-Staaten steigen um 3,2 Prozent. Alle Kontinente verzeichnen unterschiedliche Ergebnis se: Zunahmen von 10,6 Prozent bzw. 65,1 Millionen Euro nach Amerika und 10,1 Prozent bzw. 4,6 Millionen Euro nach Ozeanien; Abnahmen von 14,7 Prozent bzw. 11,1 Millionen Euro nach Afrika sowie 7,4 Prozent bzw. 41,2 Millionen Euro nach Asien. In Amerika steigen die Ausfuhren in die USA um 4,1 Prozent bzw. 17,7 Millionen Euro. Auf außereuropäische Länder entfallen 18,9 Prozent der Gesamtausfuhren (+1,3 Prozent), was einem Anstieg von 17,4 Millionen Euro in absoluten Werten entspricht. Die Ausfuhren in europäische Nicht-EU-27-Post-Brexit-Staaten steigen stärker an (+6,4 Prozent bzw. +46,1 Millionen Euro), wobei das Vereinigte Königreich (+10,5 Prozent bzw. +18,9 Millionen Euro) und die Schweiz (+7,4 Prozent bzw. +24,2 Millionen Euro) die größten Zuwächse verzeichnen.
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