Von: luk
Brixen – Die Südtiroler Gärtnervereinigung blickte bei ihrer Vollversammlung im Progress Conference Center in Brixen auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr zurück. Bestehende Herausforderungen verdeutlichten dabei aber: Die Zukunft erfordert noch mehr Innovation.
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen sei nach wie vor der Fachkräftemangel, erklärte der Obmann der Gärtnervereinigung, Stephan Kircher, in seinem Jahresrückblick: „Um diesem entgegenzuwirken, konnten wir im vergangenen Jahr einige Maßnahmen erfolgreich umsetzen.“ Dazu gehört die Erneuerung des Kollektivvertrages: Hier konnte nach einem schwierigen Verhandlungsstart, ein zufriedenstellender Kompromiss gefunden werden. Auch die Zusammenarbeit mit der Fachschule Laimburg läuft nach wie vor sehr gut. „Die stabile Zahl an Nachwuchs-Gärtnern spricht für sich“, pflichtete auch Direktor der Fachschule, Paul Mair, bei. Allerdings steht die dringend notwendige Modernisierung der Gewächshäuser noch aus. Hier sei vor allem die Unterstützung der Politik gefragt. Landesrat Luis Walcher sicherte eine schnelle Umsetzung zu: „Konkrete Lösungen gibt es hingegen schon für die Schaffung von Dienstwohnungen in unmittelbarer Nähe der Gartenbaubetriebe. Das Gesetz dazu wird in Kürze verabschiedet.“ Großes Lob von allen Seiten gab es für die konstanten Erfolge bei den „World Skills“. Dort erreichten die beiden Landschaftsgärtner Tobias Mutschlechner und Stefan Breitenberger einen hervorragenden dritten Platz. Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser dankte hierzu vor allem den Gärtnereibetrieben für ihren Einsatz bei der Ausbildung dieser jungen Talente und setzt weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Bauernbund.
Innovative Lösungen
Wichtige Maßstäbe wurden im letzten Jahr auch im Bereich der Nachhaltigkeit gesetzt. „Dank zahlreicher Versuche am Versuchszentrum Laimburg, erhalten unsere Mitgliedsbetriebe immer neue innovative Ansätze“, erklärt Obmann Kircher. Zum Beispiel wird derzeit an torffreien Substraten geforscht, an Methoden zur Umwandlung von Rasenflächen in Blumenwiesen oder an der Verbesserung der Trockenresistenz von Kübelpflanzen. Viele Weiterbildungen und ein länderübergreifender Austausch mit Betrieben in Tirol und dem Trentino tragen ebenfalls zu immer neuen Anreizen und Ideen bei. Schwierigkeiten bereitet den Gärtnereien nach wie vor die überbordende Bürokratie. „Hier brauchen wir dringend Lösungen!“, mahnte der Obmann wieder in Richtung Politik. Ebenso sei die effiziente Energiegewinnung nach wie vor eine der Hauptschwierigkeiten.
Zukunftsaussichten
Doch trotz aller Herausforderungen hat die Vereinigung ihr soziales Engagement nicht vernachlässigt: Es wurden insgesamt 47.000 Euro an den Bäuerlichen Notstandsfonds übergeben. „Zu dieser hohen Summe beigetragen, hat sicherlich auch die erfolgreiche Werbetätigkeit”, sagte dazu Ulrike Larcher, die Vorsitzende des Werbekomitees. Die zahlreichen Aktionen fanden großen Zuspruch, was vor allem auf die Werbung in den Sozialen Medien zurückzuführen sei. Beim Podcast „Gartenfit & blütenreich“ hingegen müsse man noch eine gewisse Regelmäßigkeit hineinbringen, damit auch dieser an Bekanntheit gewinnt. Michael Strickner, Vorsitzender der Südtiroler Landschaftsgärtner, freute sich, dass die Schwierigkeiten des letzten Jahres behoben werden konnten. Das Bestehen der Vereinigung „GaLa-Bau“ sei somit vorerst gesichert, wenn auch zurzeit in etwas abgespeckter Version. „Konkret sind vorerst keine größeren Veranstaltungen geplant, es kann sich aber gerne jedes Mitglied einbringen, um verschiedene Vorhaben umzusetzen“, erklärte Strickner.
Neben dem Resümee des Vorjahres wagte Obmann Stephan Kircher auch einen Blick in die Zukunft: „Die Gärtnervereinigung feiert im Jahr 2025 ihr 60-Jahr-Jubiläum!“ Dazu wird im Sommer ein kleines Fest stattfinden. Bevor steht außerdem noch die Verkündung der Pflanze des Jahres, diese wurde gemeinsam mit dem Trentino ausgewählt. Die Zusammenarbeit mit Nordtirol gehe trotz Schwierigkeiten aber auch weiter und man hoffe auf eine Euregio-Pflanze in den nächsten Jahren. Im Anschluss an die Vollversammlung gab es zum Thema „Grüne Zukunft – Nachwuchs im Gärtnerberuf“ noch eine Podiumsdiskussion, bei der spannende Ansichten und Anreize diskutiert wurden, um den Gärtnerberuf für künftige Generationen interessant zu gestalten.
Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen