Rückkehrer willkommen

“Südtiroler in der Welt” wachsen weiter

Samstag, 12. April 2025 | 16:44 Uhr

Von: mk

Brixen – Die Vereinigung Südtiroler in der Welt verzeichnet einen stetigen Mitgliederzuwachs. Immer mehr im Ausland lebende Südtirolerinnen und Südtiroler schließen sich dem Netzwerk an, das über Landesgrenzen hinweg Identität stiftet und Verbundenheit stärkt. Gleichzeitig setzt man auf eine ganzheitliche Beratung und verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Partnernetzwerk „Südstern“, das den Fokus auf die Berufswelt lenkt, und der Handelskammer Bozen, die ebenso für den Wirtschaftsstandort Südtirol wirbt.

Mehr Zuspruch von Rückkehrern

In letzter Zeit hat man gezielt Rückkehrer angesprochen und bei ihrer Rückkehr nach Südtirol individuell begleitet – sowohl beruflich als auch privat. „Unser Ziel ist es, nicht nur Kontakte zu pflegen, sondern Perspektiven zu schaffen – für jene, die zurückkommen möchten, und für alle, die den Bezug zur Heimat nicht verlieren wollen“, erklärt der Vorsitzende des seit 1956 existierenden Vereins Werner Atz.

Im Mittelpunkt steht ein ganzheitlicher Beratungsansatz, der praktische Unterstützung mit persönlicher Begleitung kombiniert. Rückkehrer erhalten Hilfe bei der beruflichen Neuorientierung, beim Aufbau eines Netzwerks sowie bei administrativen Fragen.

Intensivere Öffentlichkeitsarbeit

Gleichzeitig soll die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden. In enger Kooperation mit Partnern wie Südstern und der Handelskammer Bozen plant der Verein neue gemeinsame Initiativen, um die Anliegen der Südtiroler, die ein Heimat im deutschsprachigen Ausland gefunden haben, sichtbarer zu machen. Besonders diskutiert wird derzeit das leidige Thema der hohen GIS Beiträge für Wohnungseigentum in Südtirol von Seiten der Heimatfernen. Oft handelt es sich dabei um den einzigen Besitz, beziehungsweise um das elterliche Erbe, an dem viele Emotionen hängen. Die Landtagsabgeordnete und Vorstandsmitglied Waltraud Deeg machte auf das Abkommen Italiens mit den jeweiligen Staaten aufmerksam, wonach Rentenbezieher einen reduzierten Steuersatz entrichten müssen. Dies Regelung gilt allerdings nicht für alle, die im AIRE Register eingetragen sind. Junge Südtirolerinnen und Südtiroler im Ausland sind dabei benachteiligt. Nach Auskunft von Deeg wird man dranbleiben, um hier noch bessere Regelungen zu erzielen.

Heutige Vollversammlung in Brixen

Die jährliche Vollversammlung ist eine Plattform für Austausch, Planung und neue Impulse. Sie bildet auch den Abschluss eines dichten Programms, das die Mitglieder der Mitgliedsvereine aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich angereisten Mitglieder in den vergangenen drei Tagen in Brixen absolviert haben.

Landeshauptmannstellvertreterin Rosmarie Pamer betonte, dass die Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt ihre Stimme erheben müssen, „auch gegenüber der Politik“. Ein großes Dankeschön sprach sie auch den vielen Freiwilligen aus, die sich für den Fortbestand der jeweiligen Vereine einsetzen und unzählige Stunden in dieses wertvolle Ehrenamt investieren.

Das Hauptreferat hielt die Generalsekretärin der Autonomen Region Trentino-Südtirol, Gabriele Morandell, zum Thema „Die Region als Brücke zwischen den Provinzen Bozen und Trient“. Trotz der vielfältigen Aufgaben und Zuständigkeiten sei die Region in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt. Derzeit ist die Region sehr mit der Organisation der Gemeinderatswahlen beschäftigt. Weitere Themen auf der Agenda: die Brennerautobahn, die Zusatzvorsorge, Hausfrauenrente, Projekte der europäischen Integration, Beiträge für humanitäre Hilfe, Studienstipendien für Oberschüler oder etwa Friedensgerichte.Grußworte überbrachten auch die Brixner Stadträtin Bettina Kerer und KVW Landesvorsitzender Werner Steiner. „Reden, reden, reden“, das ist das Wichtigste für einen achtsamen Lebensstil und diese gute Gelegenheit nutzen die Südtirolerinnen und Südtiroler in aller Welt sowohl bei den Infotagen als auch bei der Vollversammlung. Nicht umsonst heißt es „kemm ban Reden die Leit zom“.

Zum Abschluss zeigte der Vorstand noch einmal die schönsten Bilder des vergangenen Jahres und machte damit Lust auf mehr „Südtiroler in der Welt“ im kommenden Arbeitsjahr.

Bezirk: Eisacktal

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