Von: luk
Bozen – Kürzlich fand über Videokonferenz ein Treffen zwischen der Sozialgenossenschaft independent L. und dem Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen statt. Gegenstand der Videokonferenz waren der Austausch über aktuelle Problemstellungen in Bezug auf architektonische Hindernisse sowie die Zusammenarbeit in Hinblick auf das Voranbringen gemeinsamer Anliegen. Am Treffen nahmen für independent L. die Fachexperten Günther Ennemoser, Bereichsleiter Südtirol für alle, Webcenter und Barrieren sowie David Strano, Berater für Barrieren teil. Den Südtiroler Monitoringausschuss vertraten die Vorsitzende Michela Morandini, die Mitglieder Heidi Ulm, Silvia Rabanser, Luca Ferretti und Benedikt Gasser sowie Christian Romano, Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Monitoringausschusses.
Zum Einstieg ins Treffen stellten Ennemoser und Strano die vielfältigen Tätigkeiten des Beratungs- und Kompetenzzentrums independent L. vor. Die beiden Experten berichteten weiter über die verschiedenen Projekte der Sozialgenossenschaft auf europäischer Ebene und präsentierten das von independent L. entworfene Online – Informationsportal für barrierefreien Tourismus „Südtirol für alle“. Auf Anregung der Mitglieder des Monitoringausschusses folgte eine Diskussion über architektonische Hindernisse, denen sie und alle Menschen mit Behinderung täglich in ihrem Leben begegnen. Thematisiert wurden unter anderem das Fehlen erhöhter Gehsteige für den Zustieg zu den Bussen an einigen Bushaltestellen, die Notwendigkeit von behindertengerechten Sanitäranlagen an öffentlich zugänglichen Orten sowie das Thema Euroschlüssel. Hierbei handelt es sich um ein Schließsystem, mit dem Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung über einen Einheitsschlüssel eigenständigen Zugang zu behindertengerechten Sanitäreinlagen erhalten.
Höhepunkt des Treffens bildete der Austausch zu gemeinsamen Anliegen. Dabei wurde in erster Linie die digitale Barrierefreiheit in der Kommunikation als gemeinsame Zielsetzung unterstrichen. Darüber hinaus wurde über die Möglichkeit gesprochen, die Vorsehung einer Regelung zur Sanktionierung für die Nicht-Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zur Barrierefreiheit einzufordern.
„Mit independent L. pflegen wir als Südtiroler Monitoringausschuss schon seit mehreren Jahren einen regen Austausch, insbesondere im Bereich der architektonischen Barrieren. Mit der Sozialgenossenschaft teilen wir aber auch die Bestrebungen nach einer barrierefreien digitalen Kommunikation. In diesem Sinne sind wir als Monitoringausschuss stets darum bemüht, die Kommunikation über unsere digitalen Informationskanäle, wie etwa unsere Homepage und Facebook-Seite, barrierefrei zu gestalten, damit die Inhalte für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind“, erklärt die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses Michela Morandini. „Neben der architektonischen Barrierefreiheit müssen wir auch die digitale Barrierefreiheit für alle gewährleisten. Die öffentliche Verwaltung in Südtirol muss diesem wichtigen Aspekt noch mehr Aufmerksamkeit schenken, um die Teilhabe und Inklusion aller Menschen zu gewährleisten“, ergänzt Günther Ennemoser.
Geplant sind regelmäßige Treffen, bei denen aktuelle Themen und Inhalte zur Barrierefreiheit besprochen werden.