Von: luk
Rom – Anlässlich des diesjährigen Equal Pension Day am morgigen Freitag machen die Südtiroler Kammerabgeordneten Renate Gebhard und Luisa Gnecchi auf die aktuellen Verhandlungen in Rom für eine bessere Rentenabsicherung von Müttern aufmerksam. „Die Anerkennung der Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente ist eine konkrete Maßnahme gegen die weibliche Altersarmut und gegen die Rentenschere“, unterstreichen Gebhard und Gnecchi.
Da Frauen um mehr als 10 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, schauen sie auch bei ihrer Rente durch die Finger. Die aktuelle Statistik des Nationalen Fürsorgeinstitutes NISF zeigt auf, dass Männer durchschnittlich eine Pension von 1.356 Euro erhalten, Frauen hingegen nur 689 Euro. Der Equal Pension Day am morgigen Freitag rückt diese Rentenlücke in den Mittelpunkt. „Neben der Tatsache, dass Frauen bei gleicher Tätigkeit weniger Lohn erhalten als Männer, wirken sich vor allem die Unterbrechungen des Erwerbslebens für die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen negativ auf die Rente aus“, erklärt die SVP-Abgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard.
Anerkennung der Erziehungszeiten: Verhandlungen und erste Schritte in Rom
„Junge Frauen heute wissen, dass mit dem beitragsbezogenen Rentensystem im Alter nur so viel ausbezahlt werden kann, wie sie im Laufe ihres Arbeitslebens einbezahlt haben“, so Gebhard, „und können sich somit darauf einstellen.“ Viel schlimmer treffe es jedoch die Generation vorher, die vielfach in diese Situation hineingerutscht sei. Das damals noch festgefahrene Bild der Frau, die ihren Beruf zum Wohle der Familie und der Kinder aufgibt, aber auch fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten hätten dazu beigetragen, dass die Mütter der 1980er Jahre ohne oder mit nur einer kleinen Rente dastünden. „Um diese Frauen vor der Altersarmut zu bewahren, wird derzeit im Arbeitsministerium an einem Modell für die Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten gearbeitet, wie die Südtiroler Frauen es bereits im Jahr 2010 mit mehr als 110.000 Unterschriften eingefordert haben“, berichten die Parlamentarierinnen Gebhard und Gnecchi. Demnach sollen den Frauen sechs Monate pro Kind bis zu maximal zwei Jahre für die Rente gutgeschrieben werden. „Wermutstropen ist dabei, dass der aktuelle Vorschlag nur 6 Monate pro Kind vorsieht und dass diese Maßnahme vorerst nur für jene Frauen gelten soll, welche die Voraussetzungen für den sogenannten sozialen Pensionsvorschuss beziehungsweise Ape Sociale erfüllen“, räumt Renate Gebhard ein.„Es wäre aber ein erster Schritt, auf den wir aufbauen könnten“, kündigt die Kammerabgeordnete ihren Einsatz, gemeinsam mit der PD-Abgeordneten Marialuisa Gnecchi, für die Erweiterung der anerkannten Monate und die Ausdehnung der Maßnahme auf alle Mütter an.